Telemedizin in der Diabetesbetreuung

Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) informierte über die Vorteile und Voraussetzungen von Telemedizin in der Diabetologie.

Telemedizin sei in der Diabetologie praktikabel und gut einsetzbar. Jedoch bestehen noch Hürden, um sie flächendeckend anbieten zu können, erklärte die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) am Dienstag. „Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, was via Telefon und Datentransfer umgesetzt werden kann – auch im Gesundheitswesen. Diesen technologischen Fortschritt wollen wir nutzen und nun auch gezielt weiterentwickeln, da Patient:innen deutlich davon profitieren“, erklärte Martin Clodi, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin im Konventhospital Barmherzige Brüder Linz und Präsident der ÖDG.

„Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes sollten für ein optimales Management der Erkrankung regelmäßig ihre behandelnde Ärztin beziehungsweise ihren behandelnden Arzt konsultieren. Dies bedeutet in der heute gelebten Praxis gleichzeitig Anfahrtswege, Wartezeiten und weiteren Aufwand, der sich auf deren Erwerbstätigkeit und den gesamten Alltag auswirkt. Die technischen Voraussetzungen sind vorhanden, um unseren Patient:innen diesen Aufwand teilweise zu ersparen.“ Die ÖDG gehe davon aus, dass je nach Diabetestyp und medizintechnischer Ausstattung der Patient:innen ein guter Teil der Ambulanzbesuche durch einen telemedizinischen Termin ersetzt werden könnte, sagt Michael Resl, ebenfalls aus dem Konventhospital Barmherzige Brüder Linz und Erster Sekretär der ÖDG.

Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 sind immer häufiger mit Pumpen und Sensoren ausgestattet. Die Daten, die für das Gespräch notwendig sind, sind somit bereits in elektronischer Form vorhanden und können mit der Zustimmung der Patient:innen beziehungsweise durch Zusendung durch die Patient:innen auf ärztlicher Seite eingesehen werden. Bei der großen Gruppe von Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 könnten all jene, die gut eingestellt sind, ihre Aufzeichnungen über die regelmäßige Blutzuckermessung zur Verfügung stellen oder in hausärztlicher und somit wohnortnaher Versorgung den HbA1c-Wert und weitere Blutwerte bestimmen lassen. (red)