Überraschung bei Rotation in Sozialversicherungsspitze

© ÖGK

Der Jahreswechsel hat im Dachverband der Sozialversicherungen und in der Österreichischen Gesundheitskasse wieder neue Obleute gebracht. Bei der halbjährlichen Rotation gab es aber eine Überraschung.

Mit Jahresanfang stellen im Dachverband der Sozialversicherungen und in der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) wieder die Arbeitgebervertreter die Obleute: Im Dachverband ist das SVS-Obmann Peter Lehner (ÖVP), in der ÖGK auf Bundesebene FPÖ-Mann Matthias Krenn. Die Rotation findet in der ÖGK aber auch auf Länderebene statt und dort kam es im Westen zu einer Überraschung: Der Vorarlberger Wirtschaftsbund-Direktor Jürgen Kessler, der den Vorsitz zum Jahreswechsel turnusgemäß von Manfred Brunner übernommen hatte, hat seine Funktion bereits am Montagabend zurückgelegt. Als Nachfolger wurde am Dienstag Wirtschaftskammer-Direktor Christoph Jenny vorgestellt.

Der 46-jährige Jurist Kessler nannte persönliche Gründe für seinen Schritt. Er gab an, dass er sich stärker auf seine Arbeit als Geschäftsführer im Wirtschaftsbund konzentrieren wolle. Er war zum Ende des vergangenen Jahres wegen einer Konstruktion rund um das Anzeigengeschäft für die Zeitung der Vorarlberger Wirtschaftskammer in die Schlagzeilen geraten. Gegenüber ORF Radio Vorarlberg sagte Kessler, die vergangenen Monate hätten ihm gezeigt, dass beide Aufgaben – vor allem während einer Pandemie – zeitlich nur schwer vereinbar seien. Er sei an die Grenze seiner Belastbarkeit gestoßen, zumal er in den vergangenen Wochen durch eine CoV-Erkrankung stark beeinträchtig gewesen sei. Deshalb wolle er sich wieder verstärkt auf die Arbeit als Wirtschaftsbund-Direktor konzentrieren.

Kesslers Rücktritt sei für sie völlig überraschend gekommen, teilt die Ärztekammer für Vorarlberg mit. Die Kammerverantwortlichen bedanken sich für die gute Zusammenarbeit. „Es hat uns sehr überrascht, dass Jürgen Kessler nicht mehr länger für die ÖGK tätig sein wird“, erklärt Burkhard Walla, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte. „Dieser Schritt aus persönlichen Gründen ist zu respektieren. Wir wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute“. Die Zusammenarbeit mit Kessler habe immer auf einer sehr guten und konstruktiven Ebene stattgefunden. (rüm/APA)

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