AGES hat neues Institut für Epidemiebekämpfung

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In der Covid-19 Pandemie steckte die Gesundheitsagentur AGES viele Ressourcen in Coronavirus-Tests und Analysen. Die Abteilung dafür wurde während der Pandemie deutlich aufgestockt und nun zu einem eigenen Institut.

Test, Analysen, die Unterstützung der Gesundheitsbehörden beim Contact-Tracing sowie der Fallabklärung, die Ermittlung der Reproduktionszahlen und Aufklärung der Bevölkerung, haben die AGES gefordert, sagte der fachliche Geschäftsführer Thomas Kickinger gegenüber APA-Science: „Dadurch wurde die vormalige Abteilung für Infektionsepidemiologie zu klein und daher mit rund 40 zusätzlichen Mitarbeitern zu einem Institut aufgestockt“, sagte er. Damit könne man die Aufgaben, die Covid-19 den Behörden und der Bevölkerung stellt, gut bewältigen und wäre bei neuartigen Krankheitserregern gerüstet. „Wir hatten vor dem Covid-19 Ausbruch nur sieben Vollzeitkräfte in der Infektionsepidemiologie“, sagte Kickinger: „Das war ausreichend, um die jährlichen Probleme etwa rund um die Grippe und Masern abzuklären, aber viel zu wenig, um mit einer Pandemie durch ein neuartiges Virus adäquat umzugehen.“ Das Institut für Infektionsepidemiologie der AGES existiert offiziell seit erstem Juli 2021 und wird von der Infektionsepidemiologin Daniela Schmid geleitet. Es hat vier Abteilungen.

Eine davon blickt in die Zukunft: Die Experten der Abteilung für Data Science und Modellierung füttern mit den aktuellen Daten Computermodelle, um abzuklären, was auf die Österreicher zukommt, welche Erreger in nächster Zeit relevant werden können, und wie sich Krankheiten ausbreiten. Die zweite Abteilung unter dem Dach der Infektionsepidemiologie ist für die „Ausbruchsabklärung“ zuständig. Sie klärt bei gehäuftem Auftreten von Krankheitsfällen, um welche Erreger es sich jeweils handelt. Dadurch kann sie feststellen, ob es sich um einen potenziell gefährlichen Ausbruch handelt, oder zufällig gleichzeitig auftretende Fälle mit unterschiedlichen Ursachen. Abteilung Nummer drei, „Surveillance“, überwacht den Verlauf der Pandemie. Sie kümmert sich um das Monitoring und ermittelt, wie viele Menschen betroffen sind, wo sie sich angesteckt haben und wie schnell die Krankheitszahlen steigen oder sinken. Nicht weniger wichtig sei die Abteilung für Datenqualitätssicherung. „Am Anfang der Pandemie gab es ein regelrechtes Datenwirrwarr“, meinte Kickinger. Die verschiedenen Behörden hätten an das epidemiologische Meldesystem teils uneinheitliche Daten zu unterschiedlichsten Zeitpunkten geliefert. (red/APA)