Arzneimittelbranche präsentiert ihre Forderungen an die Parteien

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Die Apothekerkammer und die Pharmaindustrie haben ihre Forderungen an die wahlkämpfenden Parteien präsentiert. Dabei zeigen sich auch weiter Streitpunkte mit den Ärzten.

Nach der Ärztekammer haben am Dienstag auch die Apothekerkammer und die Pharmabranche ihre Forderungen an die Politik und die künftige Regierung präsentiert. Zentral dabei ist die Forderung nach einer signifikanten Steigerung der Gesundheitsausgaben. Die Ärzte fordern eine Erhöhung der Gesundheitsausgaben auf 12 Prozent des Bruttoinlandsproduktes – derzeit liegen sie bei 10,3 Prozent mit leicht sinkender Tendenz. „Das österreichische Gesundheitswesen zählt zu den besten der Welt. Wir dürfen nicht zulassen, dass wir diese Spitzenposition verlieren, weil wir mit anderen Ländern nicht schritthalten können“, betont Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer.

Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog ergänzt: „Wir haben ein solidarisches Gesundheitssystem, das seine Patienten auf hohem Niveau versorgen kann. Beispielsweise trägt die moderne Krebsmedizin dazu bei, dass Patienten mehr Lebensqualität und wertvolle Lebenszeit gewinnen.“ Nicht weniger wichtig für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem ist es aus Sicht der pharmazeutischen Industrie, das Thema Patientennutzen neu zu denken und weiterhin gemeinsam und intensiv an der Versorgungssicherheit zu arbeiten.

Die Apothekerkammer pocht allerdings erneut auf unterschiedliche Ansichten mit den Ärzten. Ein klares Nein gibt es von Mursch-Edlmayr zur Ärzteforderung einer Ausweitung der sogenannten ärztlichen Hausapotheken. Eine ärztliche Hausapotheke sei eine Notabgabestelle für Medikamente und könne die öffentliche Apotheke in keiner Weise ersetzen. „Diese leistet Bereitschafts- und Wochenenddienste, hat keine Urlaube und steht den Menschen mit kundenfreundlichen Öffnungszeiten zur Verfügung. Das umfangreiche Medikamenten-Sortiment und die fachkundige Beratung durch Apothekerinnen und Apotheker findet man in keiner ärztlichen Hausapotheke“, sagt die Präsidentin. (red)