Branchenverband fürchtet Lieferengpässe bei Paracetamol

Österreich steuert bei der Versorgung mit Paracetamol einem Engpass entgegen, weil wegen der Corona-Pandemie die Nachfrage nach fiebersenkenden Arzneimitteln enorm gestiegen ist und Indien Exportverbote verhängt hat, warnt der Branchenverband IGEPHA.

Viele Apothekenkunden „scheinen Paracetamol geradezu zu horten“, schreibt die Interessengemeinschaft österreichischer Heilmittelhersteller und Depositeure (IGEPHA) in einer Aussendung. Gleichzeitig hat Indien wie berichtet Anfang März Exportverbote für verschiedene Wirkstoffe verhängt, darunter auch Paracetamol. Bei einigen Herstellern drohe Paracetamol bereits knapp zu werden, der Lagerbestand schwindet. Wie die IGEPHA nun in Erfahrung bringen konnte, besteht jedoch die Möglichkeit, dass dank direkter diplomatischer Kontakte zwischen der Europäischen Kommission und der indischen Regierung die Ausfuhrbeschränkungen für Paracetamol und andere Wirkstoffe gelockert werden könnten. Zur Sprache kam das Thema Paracetamol bei der wöchentlichen Telefonkonferenz der AESGP-Geschäftsführung mit EU-Gesundheits-Kommissarin Stella Kyriakides am vergangenen Freitag. Kyriakides rief die Industrie dazu auf, umgehend ihren Bedarf an Paracetamol bekanntzugeben. Am Dienstag sollten Gespräche mit dem indischen Handelsminister stattfinden. (red)