Brexit könnte nun doch zu Lieferengpässen führen

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Weil die Gespräche mit der EU stocken, hat die britische Regierung Arzneimittel-Händler aufgefordert Medikamentenvorräte anzulegen. Ende Dezember endet eine Übergangsvereinbarung, wenn es zu keinem neuen Handelsabkommen kommt.

Corona hat den Brexit in den Hintergrund treten lassen. Jetzt ist das Thema wieder da, weil Gespräche über ein neues Handelsabkommen stocken. Großbritannien war bereits am 31. Jänner aus der EU ausgetreten. Wegen einer Übergangsvereinbarung behalten die Regeln des Binnenmarktes und der Zollunion jedoch noch bis Jahresende Geltung. Großbritannien und die EU verhandeln zwar über ein neues Handelsabkommen, die Gespräche sind jedoch seit langem festgefahren. Die EU hat Großbritannien eine Freihandelszone ohne Zölle und Einfuhrquoten in Aussicht gestellt, es ist aber unklar, ob noch eine Vereinbarung zustande kommt.

Die britische Regierung hat nun Arzneimittelgroßhändler mit Blick auf den Brexit aufgefordert, ausreichende Medikamenten-Vorräte anzulegen. Die Unternehmen sollten Lagerbestände für sechs Wochen anlegen und sich auf mögliche Lieferstörungen an wichtigen Häfen wie Dover vorbereiten, hieß es in einem am Montagabend veröffentlichten Brief des britischen Gesundheitsministeriums. Schon jetzt stünden die weltweiten Lieferketten durch die Corona-Pandemie unter „erheblichem Druck“. Großbritannien war am 31. Jänner aus der EU ausgetreten. Welche Auswirkungen ein Brexit auf die EU-Mitgliedsländer haben könnte, ist vorerst offen. Kaufen die Briten aber verstärkt Medikamente auf, könnte das bestehende Engpässe verschärfen. (red/APA)

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