Gesunde Bräune gibt es nicht

Anlässlich des Monats der Hautgesundheit weisen Expert:innen auf die Risiken von UV-Strahlung hin und rufen zur Hautkrebsvorsorge auf.

Im Mai wird in Österreich auch heuer wieder verstärkt auf die Hautgesundheit hingewiesen. In diesem Jahr stehen Hautkrebs und Hautkrebsvorsorge im Vordergrund, weshalb die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV) im Zuge von Kampagnen eng mit der Österreichischen Krebshilfe zusammenarbeitet. Die Aktion „Sonne ohne Reue“ setzt sich nun schon seit 35 Jahren mit den Themen Hautkrebsfrüherkennung und Aufklärung ein. „Die Botschaft der Aktion ‘Sonne ohne Reue’ blieb in all den Jahren bestehen: Das Melanom ist heilbar, wenn es frühzeitig erkannt und entfernt wird“, erklärt in diesem Zusammenhang Erika Richtig, Dermatoonkologin und Vorstandsmitglied der Österreichischen Krebshilfe.

Christoph Höller von Universitätsklinik für Dermatologie in Wien stimmt ihr zu: „Geht es um Prävention, ist in erster Linie die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Hautarzt wichtig. Besonders helle Hauttypen und jene mit vielen Muttermalen oder jene, die bereits an einem Hautkrebs erkrankt waren, sollten die dermatologischen Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.“ Wichtig ist Dermatolog:innen dabei zu betonen, dass es so etwas wie eine „gesunde Bräune“ nicht gibt – es handelt sich hier um einen Schutzmechanismus der Haut gegen die gefährliche UV-Strahlung der Sonne. Die Statistik zeigt: Das Entstehen von Melanomen, der gefürchtete schwarze Hautkrebs, ist im Ansteigen. Wie der weiße Hautkrebs ist auch der schwarze Hautkrebs wesentlich auf die Sonnenstrahlung zurückzuführen. Expert:innen empfehlen eine Aufklärung schon im Kindergarten und in Schulen, da selbst Sonnenbrände aus der Kindheit das Risiko für Hautkrebs noch Jahre später erhöhen.

Im Zuge des „Monats der Hautgesundheit“ geht es auch um andere Hautprobleme. So wird besonders auf chronischen Pruritus – also Juckreiz – hingewiesen, der in unseren Breiten mittlerweile einen von fünf Menschen betrifft. Gute Neuigkeiten gibt es dafür aus der Forschung: „Die Entwicklungen der forschungsgetriebenen Dermatologie sind faszinierend. Neue Medikamente kommen direkt nun den Patient:innen zugute – und das bei Erkrankungen, bei denen es bis vor kurzem keine gezielten Behandlungsansätze gab“, berichtet Peter Wolf, Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie in Graz und Präsident der ÖGDV. Als Beispiele nennt er neue Therapien für Melanom-Patient:innen sowie zielgerichtete Medikamente gegen den Tumornekrose-Faktor-alpha zur Therapie der Psoriasis. (kagr)