Gesundheitskasse ÖGK rechnet heuer mit Verlust von 194 Millionen

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Die Spitzen der ÖGK haben am Freitag im Gesundheitsausschuss des Nationalrates einen Ausblick präsentiert. Gesundheitsminister Anschober sieht eine budgetäre Lösung in Sicht und will die Behandlungsqualität weiter ausbauen.

Mit einem Bilanzverlust von 194 Millionen Euro im heurigen Jahr rechnet ÖGK-Obmann Andreas Huss, der gemeinsam mit Generaldirektor Bernhard Wurzer die Ntionalratsabgeordneten im Gesundheitsausschuss über die finanzielle Situation der Österreichischen Gesundheitskasse informierte. Die Corona-Krise habe zudem dazu geführt, dass Beitragsstundungen in der Höhe von 1,78 Milliarden angefallen sind. Sowohl Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) als auch die Vertreter der Regierungsfraktionen zeigten sich aber zuversichtlich, dass bald eine budgetäre Lösung für die Finanzierungsprobleme der ÖGK gefunden werden. Es werde zudem weder zu Qualitätsverlusten in der medizinischen Versorgung noch zu zusätzlichen Belastungen für die Patienten kommen, versicherte Anschober.

Hätte es die Corona-Krise nicht gegeben, dann wäre die Bilanz der Österreichischen Gesundheitskasse heuer positiv ausgefallen, stellte Huss fest. Nachdem man ursprünglich von ziemlich düsteren Prognosen ausgegangen sei, habe sich die Lage über den Sommer hin verbessert, erklärte er. Die Gründe für das erwartete Minus liegen unter anderem im Rückgang der prognostizierten Steigerung der Beitragseinnahmen von 4,1% auf 0,1%. Die Ausgaben fallen nur etwas geringer aus, erläuterte Huss, so war nämlich ursprünglich eine Erhöhung für den Bereich medizinische Hilfe eingepreist. Auch bei den Medikamenten seinen keine Einsparungen zu erwarten. „Die große Rechnung“ komme allerdings erst im nächsten Jahr, wenn klar sei, wieviel von den Beitragsstundungen nicht mehr einbringbar sein werden. Generell plädierte Huss dafür, die langfristige Finanzperspektive im Auge zu haben und rechtzeitig dafür Vorsorge zu treffen. Die Corona-Krise habe die ÖGK vor große Herausforderungen gestellt, ergänzte Wurzer. Im Frühjahr habe man etwa im Laufe einer Woche 190.000 Abmeldungen erhalten. Aufgrund der Schwankungen sei eine kontinuierliche Planung ganz schwierig, da es immer wieder zu „Zacken bei den Ein- und Ausgaben“ gekommen sei. Die Unterstützungsmaßnahmen der Bundesregierung für Wirtschaft hätten aber einiges abgefedert. (red)