Impfstoffhersteller fordern zu Eile und Wachsamkeit auf

© FINE FACTS/ Uta Müller-Carstanjen

Für einen Großteil der EU-Bürger und Österreicher gibt es nach Angaben der Hersteller bis Ende Juli ein Impfangebot. Parallel geht die Forschung an Virusvarianten weiter.

Die COVID-19-Fallzahlen sind niedrig wie lange nicht. Ein großer Teil dieses Erfolges dürfte den immer weiter fortschreitenden Impfungen zu verdanken sein. Noch ist die Pandemie aber nicht vorbei. Alle empfohlenen Teilimpfungen müssen von möglichst vielen Leuten absolviert werden, damit keine weitere Welle bevorsteht, hieß es am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Das sei nicht nur eine Frage des Selbstschutzes, sondern auch der Solidarität. Während die Impfkampagne voranschreitet, forschen EU-Einrichtungen und Impfstoffhersteller unermüdlich weiter an Virusvarianten und Booster-Impfstoffen.

„Die EU ist auf sehr gutem Weg, ihr gemeinsames Ziel zu erreichen: Bis Ende Juli sollen mindestens 70 Prozent der Erwachsenen in der EU ein Impfangebot erhalten haben“, berichtete Wolfgang Bogensberger, stellvertretender Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich. „Dass das so rasch möglich war, ist der beispiellosen Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie, politischen Entscheidungsträgern und Gesundheitsbehörden zu verdanken“, ergänzte Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des Verbandes der Impfstoffhersteller (ÖVIH). Gleichzeitig warnt sie auch: „Viele Impfungen werden mit der Zeit ein Opfer ihres eigenen Erfolges. Das bedeutet, dass die Krankheiten, gegen die sie schützen, irgendwann nur noch so selten auftreten, dass ein Gefühl der vermeintlichen Sicherheit entsteht. Die Impfbereitschaft geht dann oft zurück.“ Die Folge sei, dass die Krankheiten wieder stärker zurückkehren. „Diese Situation müssen wir bei COVID-19 unbedingt vermeiden“, betont sie. „Wer noch gezweifelt hat, ob er sich impfen lassen oder wer vielleicht auf die zweite Teilimpfung verzichten wollte, sollte dies spätestens seit Auftreten der Delta-Variante nicht mehr tun“, stellte Karl Zwiauer vom Nationalen Impfgremium klar. „Alle, die nicht oder nur einfach geimpft sind, haben ein hohes Risiko sich mit dieser infektiöseren Variante anzustecken, die noch dazu auch häufiger zu schweren Verläufen führt. Daten aus Großbritannien zeigen eindeutig, dass eine Teilimpfung in diesem Fall nicht ausreichend ist. Vielen dürfte das noch nicht bewusst sein.“ (red)