Kräftiges Puls für Versandhandelsapotheke

Trotz Verzögerungen beim E-Rezept in Deutschland ist der niederländische Online-Arzneimittelhändler „Shop Apotheke“ 2022 kräftig gewachsen.

Mit erneut mehr als einer Million neuer aktiver Kund:innen und einem Umsatzplus von fast 14 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro verzeichnete „Shop Apotheke“ im vergangenen Jahr einen Rekord. Auch das Schlussquartal brachte mit einem ähnlich starken Wachstum einen Höchstwert, wie das Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen am Mittwoch mitteilte. Der Zuwachs mit nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten hingegen lag 2022 eher am unteren Ende der Konzernziele.

Die Geschäftsaussichten der Shop Apotheke für 2023 werden von einigen Branchenkennern äußerst positiv bewertet – was auch die Hoffnungen von Investoren am Markt zuletzt beflügelte. Dabei wird der weitere Roll-out des E-Rezepts in Deutschland als wichtige Stellschraube gesehen. Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will die flächendeckende Einführung der elektronischen Arzneimittelverschreibung nach dem verzögerten Start im vergangenen September bis Mitte 2023 umsetzen. Auch das Management der „Shop Apotheke“ hatte in der Vergangenheit immer wieder deutlich gemacht, dass es sich viel Schub vom E-Rezept verspricht. Unter anderem winken hier höhere Gewinnmargen als bei frei verkäuflichen Produkten.

Das größte Geschäft macht der Online-Arzneimittelhändler unverändert mit rezeptfreien Produkten. Konzernweit stieg der Erlös hier 2022 um gut 17 Prozent auf fast 1,1 Milliarden Euro. Das Management hatte als Ziel für das Jahr ein Wachstum bei den nicht-verschreibungspflichtigen Medikamenten zwischen 15 und 25 Prozent ausgegeben. Konzernchef Stefan Feltens zeigte sich gleichwohl zufrieden. Der vollständige Geschäftsbericht soll am 7. März veröffentlicht werden. Dann wird sich das Unternehmen auch zur Ergebnisentwicklung des vergangenen Jahres äußern. In den ersten neun Monaten hatten steigende Kosten, höhere Abschreibungen und Sonderbelastungen im Zusammenhang mit Übernahmen den Konzern tiefer in die roten Zahlen gedrückt. (APA)