Medizinproduktehersteller fordern Fokus auf etablierte Lieferanten

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Konsumenten müssten gerade während der Corona-Pandemie auf Regularien für Medizinprodukte vertrauen können, heißt es aus dem Branchenverband Austromed. Hintergrund ist die Debatte über Lieferungen für den Hersteller Hygiene Austria aus China.

Die österreichische Medizinprodukte-Branche steht für hochqualitative Produkte und deren transparente Kennzeichnung. Keine Selbstverständlichkeit, wie sich im letzten Jahr im Lauf der Corona-Pandemie immer wieder herausgestellt hat, sagt Gerald Gschlössl, Präsident der Austromed, der Interessensvertretung der österreichischen Medizinprodukte-Unternehmen: „Wir beobachten, dass viele branchenfremde Unternehmen insbesondere im Handel mit Medizinprodukten den schnellen Umsatz suchen, ohne die Erfahrung mitzubringen, die notwendig ist, um sich im heiklen Feld des Gesundheitsbereichs zu bewegen.“

Ob bei Desinfektionsmitteln, Schutzausrüstung oder Corona-Tests: Gerade jetzt müssten sich die Konsumenten auf Regularien verlassen können, die schließlich sicherstellen sollen, dass das, was am Etikett steht, auch im Produkt drin ist. Gschlössl betont: „Etablierte österreichische Medizinprodukte-Unternehmen bringen hier jahrelange Erfahrung im Umgang mit Lieferanten und Behörden ein.“ Er appelliert daher an die Verantwortlichen für die Beschaffung – sei es im Bund, in den Ländern oder bei den Sozialversicherungsträgern – auf diese etablierten Beziehungen zu setzen. Austromed-Geschäftsführer Philipp Lindinger: „Wir stellen hier als Interessensvertretung selbstverständlich jederzeit unsere Expertise über den Markt und die dazugehörigen Prozesse zur Verfügung.“ Ihre Forderungen zur umfassenden Versorgung mit Medizinprodukten für alle Patienten hat die Austromed in einem kürzlich publizierten „Weißbuch Medizinprodukte“ formuliert. Darin wird u.a. die Einhaltung von hohen Qualitätsstandards in Beschaffungsverfahren – im Gegensatz zu einer reinen Preis-Fokussierung – sowie eine stärkere Einbindung der Branche in die Versorgungsplanung – insbesondere, aber nicht nur im Pandemiefall – gefordert. (red)