Meinung: Grünes Gesundheitsministerium steht vor enormen Aufgaben

Martin Rümmele ist Chefredakteur von Relatus.

ÖVP und Grüne sind sich einig und starten wohl eine Koalition. Die Grünen werden wohl das Sozial- und Gesundheitsministerium übernehmen und erben im Hinblick auf den Arzneimittelbereich einige Baustellen.

In wenigen Tagen wird wohl klar sein, wer künftig das Gesundheitsministerium leiten wird. Wahrscheinlich sind die regierungserfahrenen Länder-Grünen Rudi Anschober (OÖ) oder Astrid Rössler (Salzburg). Gerade im Arzneimittelbereich gibt es einiges zu tun: Apotheken fordern Reformen um die wirtschaftliche Basis zu stärken – die Ärzte bremsen. Ebenso dürfte sich wohl das Thema der Lieferengpässe bei Arzneimitteln weiter verschärfen und auch ein neuer Vertrag zwischen der Industrie und den Kassen wird für Debatten sorgen – ebenso wie die Reform der Krankenversicherungen und die Harmonisierung der Leistungen. Auch der Finanzausgleich 2021 mit der Frage der Spitalsfinanzierung wirft die Schatten voraus. Der generelle Personalmangel und gleichzeitige Spardruck im Gesundheitswesen, werden wohl ebenfalls zu verschärften Konflikten führen. Im Hinblick auf die stockende Umsetzung der Primärversorgungseinheiten sind zudem Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Ländern und gleichzeitig Durchsetzungskraft gefragt. Man darf gespannt sein, auf eine grüne Handschrift in Sachen Gesundheit. (rüm)