Meinung: Lieferengpässe brauchen EU-weite Lösung

Martin Rümmele ist Chefredakteur von Relatus.

Die Versorgung bei Arzneimitteln beschäftigt derzeit zahlreiche Länder. Die möglichen Antworten sind unterschiedlich, tatsächlich braucht es aber gemeinsame Lösungen.

Mehr Hausapotheken, digitale Frühwarnsysteme, Aut idem-Regelungen, Verbot von Parallelexporten: Die Ideen der verschiedenen Länder zur Behebung von Lieferengpässen sind breit gefächert. Wirklich beheben werden sie das Problem allerdings kaum. Denn letztendlich hat der Preisdruck der Krankenversicherungen auf Medikamente die aktuelle Situation zumindest mit ausgelöst. Vor allem bei älteren Produkten, deren Patent abgelaufen ist, sind die Preise auf extrem niedrig. Das zwingt die Industrie letztlich auch in Billiglohnländern zu produzieren. Experten sprechen bereits von einem Marktversagen, das sich hier zeigt. Ein Ausweg kann jedenfalls nur auf europäischer Ebene gefunden werden. Doch das wird dauern. Es muss deshalb davon ausgegangen werden, dass sich die Systeme auf Lieferengpässe einstellen müssen. Und auch dafür wird man sich Lösungen überlegen müssen, um die Versorgung der Patienten sicherstellen zu können. (rüm)