Arzneimittelexporte: Ministerium prüft offenbar Einschränkung

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Die Debatte um Lieferengpässe geht weiter. Während auch andere Staaten wie Deutschland über Probleme klagen, könnte es in Österreich zu Einschränkungen bei Arzneimittelexporten kommen.

Die Gründe für zunehmende Lieferengpässe bei Medikamenten sind vielseitig. Für die Industrie sind Parallelexporte von Großhandel und Apotheken verantwortlich, für diese wiederum liegt die Ursache bei der Industrie, die ihre Produktion zunehmend in Asien konzentriert. Echte Lösungen des Problems sind derzeit nicht in Sicht. Vielmehr schieben sich die verschiedenen Stakeholder im Gesundheitswesen gegenseitig den sprichwörtlichen „Schwarzen Peter“ zu.

Pharmavertreter berichten nun, dass es im Gesundheitsministerium Überlegungen gibt, für bestimmte wichtige Medikamente den Export einzuschränken. Das Ministerium will das vorerst nicht bestätigen. Tatsache ist allerdings, dass das Problem längt auch auf EU-Ebene diskutiert wird. In Deutschland überlegt etwa die Kanzlerpartei CDU ein Export-Verbot, eine Arzneimittelreserve oder eine neue Abgabequote für Apotheker, die sich auf die Abgabe von in der EU produzierten Präparaten bezieht. Zuletzt hatte der neue Pharmig-Präsident Philipp von Lattorff in Interviews die Vorgehensweise, dass Großhändler und Apotheken auf dem österreichischen Markt Arzneimittel „einsammeln“ und in die EU verkaufen, als Grund für den Großteil des aktuellen Lieferengpasses bei Medikamenten genannt und ein Verbot gefordert. Apothekenvertreter weisen die Kritik zurück und orten bei der Industrie eine Ablenkung von den eigenen Problemen. (rüm)