Patentdebatte: 35 Generikahersteller produzieren Covid-19-Mittel

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Der Medicines Patent Pool (MPP) gab bekannt, dass er mit 35 Unternehmen Vereinbarungen zur Herstellung der generischen Version eines Covid-19-Mittels fixiert hat.

Der Medicines Patent Pool (MPP) ist eine von den Vereinten Nationen unterstützte Organisation des öffentlichen Gesundheitswesens, die sich dafür einsetzt, den Zugang zu lebensrettenden Medikamenten für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu verbessern und deren Entwicklung zu erleichtern. Mitten in der Debatte über den Patentschutz für Impfstoffe wurde nun bekannt, dass MPP mit 35 Unternehmen Vereinbarungen zur Herstellung der generischen Version von Pfizers oraler Covid-19-Behandlung Nirmatrelvir unterzeichnet hat, die in Kombination mit einer niedrigen Dosis Ritonavir in 95 Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen geliefert werden kann.

Die Unterlizenzvereinbarungen sind das Ergebnis der freiwilligen Lizenzierungsvereinbarung die MPP und Pfizer unterzeichnet haben und die dazu beitragen wird, dass die Arzneimittel in Länder geliefert werden können, die etwa 53 % der Weltbevölkerung ausmachen. Die nicht-exklusiven Unterlizenzen erlauben es den Generikaherstellern, die Rohstoffe für Nirmatrelvir und/oder das Fertigarzneimittel selbst in Co-Verpackung mit Ritonavir herzustellen. Die Unternehmen, denen die Unterlizenz angeboten wurde, wiesen nach, dass sie in der Lage sind, die Anforderungen von MPP in Bezug auf die Produktionskapazität, die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und die internationalen Standards für qualitätsgesicherte Arzneimittel zu erfüllen.

Sechs Unternehmen werden sich auf die Herstellung der Arzneimittelsubstanz konzentrieren, neun Unternehmen auf die Herstellung des Arzneimittels und die übrigen werden beides tun. Die Unternehmen verteilen sich auf 12 Länder: Bangladesch, Brasilien, China, Dominikanische Republik, Jordanien, Indien, Israel, Mexiko, Pakistan, Serbien, Republik Korea und Vietnam. Einem Unternehmen in der Ukraine wurde ebenfalls eine Lizenz angeboten und das Angebot bleibt bestehen, da es aufgrund des derzeitigen Konflikts nicht unterzeichnet werden kann. Pfizer erhält von den MPP-Unterlizenznehmern keine Lizenzgebühren aus dem Verkauf von Nirmatrelvir, solange Covid-19 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Public Health Emergency of International Concern eingestuft bleibt. Nach dem Ende der Pandemie sind Verkäufe in Länder mit niedrigem Einkommen weiterhin gebührenfrei, in Länder mit niedrigem bis mittlerem Einkommen und in Länder mit hohem bis mittlerem Einkommen wird für Verkäufe an den öffentlichen Sektor eine Gebühr von 5 % und für Verkäufe an den privaten Sektor eine Gebühr von 10 % erhoben. (red)