Generikahersteller bündeln Kapazitäten zur COVID-19-Bekämpfung

18 internationale Produzenten von Generika schließen sich den Bemühungen des von der UNO unterstützten Medicines Patent Pool an, den weltweiten Zugang zu wirksamen COVID-19-Behandlungen über einen Pool freiwilliger Produktlizenzen zu beschleunigen.

Angesichts des weltweiten Anstiegs der COVID-19-Infektionen verpflichtete sich eine Gruppe von 18 Unternehmen, die nach eigenen Angaben einen großen Teil der Generikaproduzenten der Welt repräsentieren, zu einer Zusammenarbeit, um den Zugang zu Hunderten von Millionen Dosen neuer Behandlungsmittel für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen über den gemeinnützigen Medicines Patent Pool (MPP) zu beschleunigen.

„Diese beispiellose Zusammenarbeit von Unternehmen, die in der Regel Konkurrenten sind, stellt einen Durchbruch in unseren Bemühungen dar, gleiche Bedingungen für den Zugang zu Medikamenten zu schaffen, die für die Kontrolle und Bekämpfung dieser Pandemie von entscheidender Bedeutung sein werden“, erklärte Charles Gore, Executive Director von MPP. „Es handelt sich um Unternehmen mit einer ausgezeichneten Erfolgsbilanz in der Zusammenarbeit mit Originalpräparateherstellern. Hiermit soll sichergestellt werden, dass generische Versionen ihrer Innovationen hohe Qualitätsstandards erfüllen und gleichzeitig dem Bedarf an erschwinglicheren, zugänglichen Therapien gerecht werden.“ Gore merkte an, dass die 18 Unternehmen, die ihre Zusammenarbeit zugesagt haben, gemeinsam in der Lage sind, beträchtliche Mengen konventioneller Medikamente zu liefern.

Der Medicines Patent Pool (MPP) ist eine von den Vereinten Nationen unterstützte Organisation des öffentlichen Gesundheitswesens und wurde 2010 von der globalen Gesundheitsinitiative Unitaid gegründet, um Patentlizenzvereinbarungen mit Pharmaunternehmen auszuhandeln, die in einen Pool eingebracht werden, um sie für Generikahersteller leichter zugänglich zu machen. Bisher war es Generikaherstellern dank der Vereinbarungen, die von MPP mit Unternehmen wie ViiV Healthcare, Bristol Myers Squibb und AbbVie ausgehandelt wurden, möglich, über 15 Milliarden Dosen von HIV- und Hepatitis-C-Medikamenten an Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu liefern. Trotz der logistischen Herausforderungen der Pandemie haben die Lizenznehmer von MPP allein in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 drei Milliarden Dosen geliefert. (red)