Pilzforschungszentrum der MedUni Graz international ausgezeichnet

Pilzinfektionen sind weltweit auf dem Vormarsch und treten in vielen verschiedenen, teils lebensbedrohlichen, Formen auf. Grundpfeiler für eine erfolgreiche Behandlung von solchen Infektionen stellen Diagnose und eine zielgerichtete, rasche Therapie dar. Als einem von weltweit nur acht Zentren, wurde eine interdisziplinäre Kooperation von vier Einrichtungen der Medizinischen Universität Graz nun das höchst mögliche Zertifikat (Diamond Certificate) der European Confederation of Medical Mycology (ECMM) zuerkannt.

Das Ziel der Grazer Wissenschafterinnen und Wissenschafter sind neue Diagnosemöglichkeiten und personalisierte Therapieoptionen. „Pilzinfektionen treten vor allem bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem – wie bei Patienten auf der Intensivstation, nach chirurgischen Eingriffen oder bei Therapien bösartiger Erkrankungen auf“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Robert Krause, Leiter der Sektion Infektiologie und Tropenmedizin an der Medizinischen Universität Graz. Neben eher harmlosen Erkrankungen, wie Nagelpilz, können Pilzerkrankungen auch lebensbedrohliche Formen annehmen, die mit einer hohen Sterblichkeit einhergehen. Daher komme der Forschung in diesem Bereich und daraus abgeleitet einer exzellenten Diagnostik und Therapie große Bedeutung zu.

Die European Confederation of Medical Mycology (ECMM) ist weltweit die bedeutendste wissenschaftliche Gesellschaft im Bereich der medizinischen Mykologie. Nach einem detaillierten Audit vor Ort wurde der Medizinischen Universität Graz von der ECMM nun der Diamond Status verliehen. „Unsere Gruppe an der Med Uni Graz arbeitet interdisziplinär und schließt viele Bereiche mit ein, sowohl im Patienten nahen Bereich am LKH-Univ. Klinikum Graz, als auch an anderen Universitäten in Graz und hat zahlreiche nationale und internationale Kooperationspartner“, sagt Krause. Die Kerngruppe des ECMM excellence centers besteht aus der Sektion für Infektiologie und Tropenmedizin und dem Klinischen Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik am LKH-Univ. Klinikum Graz, sowie den Diagnostik- und Forschungsinstituten für Pathologie und Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin der Med Uni Graz. Kürzlich erschienene Diagnose- und Behandlungsleitlinien (z.B. für die Diagnose der invasiven Aspergillus Schimmelpilzinfektion) wurden maßgeblich von Grazer Forschungsergebnissen beeinflusst (z.B. Verwendung des Aspergillus Lateral Flow Test). (red)