Versandhandelsriese kehrt auf Wachstumskurs zurück

Der niederländische Online-Arzneimittelhändler „Shop Apotheke“ ist im Schlussquartal 2021 dank gut laufender Geschäfte in allen Segmenten wieder gewachsen. Die Ergebnisse wurden nun vorgestellt.

Der Umsatz des auch in Österreich starken Versandhändlers „Shop Apotheke“ stieg im letzten Quartal 2021 zum Vorjahreszeitraum um knapp 9 Prozent auf rund 288 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Gegenüber dem schwachen Vorquartal konnte „Shop Apotheke“ die Erlöse nach den vorläufigen Zahlen um gut ein Fünftel steigern. Im vierten Quartal sei neben dem Umsatz- auch das Kundenwachstum deutlich beschleunigt worden, hieß es. Im Gesamtjahr 2021 steigerte „Shop Apotheke“ die Erlöse den Angaben zufolge um 9,5 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro. Im Jahresverlauf gewann das Unternehmen zudem 1,6 Millionen aktive Kunden hinzu, eine halbe Million davon entfiel auf das vierte Quartal. Die vollständigen Zahlen für 2021 sollen am 2. März veröffentlicht werden.

„Covid-19 führte zu einer Beschleunigung der Veränderungen im Handel. Während ein Teil des stationären Handels mit lockdown-bedingten Umsatz- und Frequenzverlusten zu kämpfen hatte und sich andere mit Kapazitätsengpässen aufgrund gestiegener Nachfrage auseinandersetzen mussten, wuchs der Umsatz im Onlinehandel deutlich“, analysiert Anton Salesny vom Institut für Retailing & Data Science der Wirtschaftsuniversität Wien. Er hat zuletzt wie berichtet zusammen mit „Statista“ die aktuelle Studie „E-Commerce-Markt Österreich 2021“ veröffentlicht. Salesny warnt die stationären Apotheken: „Die am österreichischen Markt befindlichen Versandhändler wie etwa Shop Apotheke agieren sehr professionell und wachsen stark.“ Antworten auf die Online-Entwicklung dürften auf Grund der aktuellen Covid-19 Situation nicht verschlafen werden. „Große Player besetzten schneller als man denkt wesentliche Marktanteile.“

Der Handelsforscher hat aber auch gute Ausblicke für die Apotheken: Auch wenn die Umsätze von Onlineapotheken steigen, sei die stationäre Apotheke weiterhin erste Anlaufadresse. „Das flächendeckende Netz der Apotheke vor Ort ist ein großer USP – sie sind stationär und nahe am Kunden. Durch zusätzliche Serviceleistungen – Stichwort: das Angebot von Testungen, Ausstellung von Impfzertifikaten, etc. – bedienen Apotheken aktuell neue Geschäftsfelder.“ Sein Rat: Man sollte die langfristige Perspektive und die bis dato bedienten Geschäftsfelder nicht vergessen. (rüm/APA)