„Selbstmord ist die Abwesenheit des Anderen.“
Dieses Zitat von Paul Valery beschreibt einen wesentlichen Aspekt von Suizidalität, nämlich dass es sich meist um ein interaktionelles Geschehen handelt. Vermutlich trägt das Fehlen von Beziehungen häufig dazu bei, dass es zu suizidalen Handlungen kommt. Daher geht es sowohl in der Krisenintervention wie auch in der längerfristigen Behandlung zuallererst darum, eine tragfähige Beziehung zum suizidalen Menschen herzustellen. Nicht mehr weiterleben zu wollen soll dabei zunächst als möglicher und einsehbarer Impuls der menschlichen Psyche akzeptiert und nicht tabuisiert oder diskriminiert werden. Suizidalität ist immer ein Notsignal, das nicht überhört werden darf. Prinzipiell ist daher jede Suizidäußerung ernst zu nehmen.