20 Jahre – Diabetologie im Zeitraffer

Die vorliegende Publikationsreihe mit Focus auf Endokrinologie und Stoffwechsel ermöglicht einen orientierenden Überblick über die wichtigsten aktuellen Entwicklungen in der Therapie des Diabetes mellitus und der Dyslipidämie.
Prim. Univ.-Prof. Dr. Clodi und OA Dr. Resl stellen in ihrem Beitrag den Stellenwert von Leitlinienempfehlungen in der Therapie des Diabetes mellitus dar. Nationale und internationale Leitlinienempfehlungen nehmen in den letzten Jahren verstärkt Bezug auf die individuellen Bedürfnissen der Diabetiker. Dies betrifft die Definition der Behandlungsziele wie auch die Wahl der antidiabetischen Behandlungsform bei Typ-2-Diabetes. Mit Hilfe der Leitlinien wird so ein strukturierter und praxisrelevanter Einstieg in die Diabetestherapie möglich.
Den hohen Stellenwert der kardiovaskulären Endpunktstudien, die entsprechend den Vorgaben der FDA für die Zulassung neuer Antidiabetika eingefordert werden, beschreibt Frau Univ.-Prof. Dr. Kaser. Für die Substanzklasse der SGLT-2-Inhibitoren konnte insbesondere die EMPA-REG Outcome-Studie für Empagliflozin signifikant günstige kardiovaskuläre Effekte aufzeigen. Bestätigungen zeigten sich für Canagliflozin in der CANVAS-Studien sowie für Dapagliflozin in der DECLARE-TIMI-Studie. In der LEADER-Studie fand sich ein signifikanter Vorteil hinsichtlich der kardiovaskulären Ereignisse bei Therapie mit dem GLP-1-Rezeptoragonisten Liraglutid.
Beeindruckend sind die Entwicklungen auf dem Gebiet der Insulintherapie, einschließlich der unterschiedlichen Insuline und Insulinanaloga, der Pens, Insulinpumpensysteme und Glukosesensoren. Frau Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Mader und Frau Pöttler beschreiben die Vorteile der Insulinpumpensysteme, einschließlich der aktuellen Möglichkeiten zur automatisierten Steuerung der Insulinpumpe.
Die Dyslipidämie stellt einen wichtigen kardiovaskulären Risikofaktor dar, wobei unter Einbeziehung der Statin- und PCSK9-Inhibitor-Studien eine intensive LDL-Cholesterin-Reduktion empfohlen wird. Univ.-Prof. Dr. Hoppichler, Dr. Höfler und Dr. Angelmaier geben einen Überblick über die neuen Entwicklungen in der medikamentösen Therapie der Dyslipidämie, einschließlich neuer Substanzklassen.
Insbesondere in der Diabetologie finden genderspezifische Aspekte zunehmende Beachtung. Der Beitrag von Frau Univ.-Prof. Dr. Kautzky-Willer und Frau Thomas beinhaltet einen kurzen historischen Überblick über die Gendermedizin sowie eine differenziertere Betrachtung der Pathogenese, Diagnostik und der Outcomedaten bei Diabetes mellitus.

Prim. Univ.-Prof. Dr. Monika Lechleitner