Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren,

das aktuelle Sonderheft „Diabetes“ beinhaltet Beiträge über technische Entwicklungen und therapeutische Empfehlungen in Bezug auf die individuellen Gegebenheiten der Patienten. OÄ Astrid Feder beschreibt in ihrem Artikel die Vorteile und Grenzen der Insulinpumpentherapie und des Einsatzes von Glukosesensoren. In klinischen Studien konnte der Vorteil der Insulinpumpensysteme hinsichtlich der Qualität der glykämischen Kontrolle, einer Reduktion von Hypoglykämien und des Risikos ketoazidotischer Entgleisungen bestätigt werden.

Genderaspekte werden von Frau Prim. Dr. Heidemarie Abrahamian dargelegt, insbesondere soziokulturelle Unterschiede, das subjektive präventive Risikobewusstsein bei Frauen und Männern und die Therapie von kardiovaskulären Risikofaktoren.

Im Beitrag „Diabetes in der Schwangerschaft und in der postnatalen Phase“ beschreiben die Autorinnen die physiologischen Veränderungen des Glukosestoffwechsels während der Schwangerschaft sowie die Diagnose- und Therapiezielkriterien bei Gestationsdiabetes. Die Problematik des Typ-2-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen wird von Frau Univ.-Prof. Dr. Hofer erörtert. Entsprechend Registerdaten sind nur 1,8 % der diabetischen Kinder und Jugendlichen in Österreich von einem Typ-2-Diabetes betroffen, mit einer leicht steigenden Tendenz.

Der Transition von der Pädiatrie in die Erwachsenendiabetologie ist der Beitrag von OA Dr. Lars Stechemesser gewidmet. Besonders betont werden dabei die Bedeutung des Vermeidens von Betreuungslücken und der Stellenwert eines multidisziplinären Teams.

Im fortgeschrittenen Lebensalter nimmt die Prävalenz des Typ-2-Diabetes deutlich zu und beträgt in der Altersgruppe über 75 Jahre rund 25 %. Geriatrische Aspekte, insbesondere die funktionellen und kognitiven Fähigkeiten und Komorbiditäten, müssen bei der Festlegung der Therapieziele und bei der Wahl der antidiabetischen Therapie Berücksichtigung finden.

Frau Univ.-Prof. Dr. Susanne Kaser gibt einen Überblick zur Differenzialdiagnose bei Diabetesformen im Rahmen weiterer endokrinologischer Erkrankungen, insbesondere bei Cushing-Syndrom, Akromegalie, Hyperthyreose, Phäochromozytom sowie Hyperaldosteronismus, Glucagonom und Somatostatinom.

Der klinisch wichtige Schwerpunkt der Diabetestherapie im Krankenhaus und das perioperative Management werden im Artikel von Dr. Alexander Bräuer und Dr. Pedram Kheder behandelt, einschließlich der Darstellung von Therapieschemata für Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes.Bei den Autorinnen und Autoren möchte ich mich für die interessanten Beiträge bedanken, die den Leserinnen und Lesern in prägnanter Form aktuelle Informationen liefern können.

Mit freundlichen Grüßen