PRO & CONTRA: Einsatz von Cannabinoiden in der Schmerztherapie

Cannabinoide sind (semi-)synthetisch hergestellte oder aus Cannabis sativa gewonnene, chemisch definierte Einzelsubstanzen. Sie wirken über das Endocannabinoid-Rezeptorsystem, wobei sich die CB1-Rezeptoren im ZNS und peripheren Nervensystem finden und die CB2-Rezeptoren an Immunzellen, Mikroglia und im Hirnstamm. Endocannabinoide sind ein heißes Thema in der rezenten molekularen Schmerzforschung. Die natürlichen körpereigenen Liganden der Cannabinoidrezeptoren sind involviert in physiologische (Hungerverhalten, Sexualfunktionen) und pathophysiologische (Depression, Entzündung, Schmerz, Kolitis) Prozesse. Die modernste Entwicklungsstrategie für tatsächlich neue Analgetika ist die Abbauhemmung dieser Signalmoleküle. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar und Univ.-Prof. Dr. Winfried Graninger haben im Pro-und-Contra- Stil Argumente für den Einsatz von Cannabinoiden in der Schmerztherapie dargestellt.