Bei Verdacht auf eine Koronarstenose ist nach wie vor die Angiografie in den meisten Köpfen fix verankert. Durch den technischen Fortschritt ist es aber möglich, auch Patient:innen mit Stents diesen invasiven Eingriff oftmals zu ersparen und stattdessen eine Computertomografie (CT) durchzuführen, berichtet OA Mag. Dr. Lukas Fiedler, Klinische Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie, Nephrologie und internistische Intensivmedizin, Universitätsklinikum Wiener Neustadt, im Videointerview.
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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:
- In den letzten Jahren hat man erkannt, dass GLP-1-Rezeptoragonisten nicht nur in der Diabetologie, sondern auch in der Kardiologie einen Stellenwert haben – und hier insbesondere bei der Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion.
- GLP-1-Rezeptoragonisten haben eine sehr starke metabolische Wirksamkeit. Da Fettgewebe auch eine hormonelle Wirkung hat, insbesondere auf eine Inflammation, wird durch die Attenuierung dieser Inflammation sowie durch die Gewichtsreduktion, die beide durch die GLP-1-Rezeptoragonisten bewirkt werden, ein positiver Effekt erzielt.
- Die Transkatheter-Aortenklappenimplantation hat sich in der Behandlung der Aortenstenose auch bei Patient:innen mit intermediärem Risiko durchgesetzt. Am meisten profitieren jedoch nach wie vor jene Patient:innen davon, die ein hohes Risiko für eine vorzeitige Mortalität bzw. für einen schlechten Outcome haben.
- Der Stellenwert der Computertomografie (CT) als Ergänzung oder potenzielle Alternative zur invasiven Koronarangiografie hat sich erhöht. Davor gab es Probleme, Patient:innen mit verkalkten Gefäßen oder mit Stent im CT beurteilen zu können. Heute kann man auch im Stent eine bessere Auflösung erzielen. Wichtig ist, die richtige Patientengruppe zu selektieren, also Patient:innen mit einer intermediären bis niedrigen Vortestwahrscheinlichkeit, aber typischen Beschwerden.
- Die KI hat in der Kardiologie einen hohen Stellenwert, die Einschätzung der Ergebnisse in der Anwendung an den Patient:innen wird aber weiterhin eine menschliche Domäne bleiben.