Der Biosimilarsverband Österreich (BiVÖ) warnt vor erheblichen Mehrkosten und Versorgungsrisiken, sollte die bewährte Biosimilars-Preisregelung Ende 2025 auslaufen. Seit ihrer Einführung 2017 habe sie planbare Preise, Wettbewerb und frühzeitige Markteintritte neuer Präparate sowie Einsparungen von rund 1,9 Milliarden Euro ermöglicht. Bis 2029 wären bei Fortbestand der Regelung zusätzliche 600 Millionen Euro möglich. „Biosimilars sind ein echter Gamechanger mit hohem Einsparungspotenzial – aber nur, wenn die Politik die bestehende Regelung dauerhaft verankert“, betont Dr.in Sabine Möritz-Kaisergruber, Präsidentin des BiVÖ. Ein Rückfall in die alte Generika-Preisregelung würde laut Verband zu verspäteten Markteintritten, ausbleibendem Wettbewerb und dauerhaft höheren Preisen führen.

V. l. n. r.: Dr. Wolfgang Andiel, Beatrix Linke, Dr.in Sabine Möritz-Kaisergruber, Dr.in Evelyn Walter und Prim. Univ.-Prof. Dr. Gerald Ohrenberger, MSc; © Christian Mikes
Auch Analysen des Instituts für Pharmaökonomische Forschung und von IQVIA unterstreichen die Bedeutung stabiler Rahmenbedingungen: Ohne Preisregelung drohen Mehrkosten von über 260 Millionen Euro und die Abgabe von mehr als 500.000 zusätzlichen Packungen teurer Originalprodukte binnen 5 Jahren. Aus ärztlicher Sicht sei langfristige Planbarkeit ebenfalls zentral. „Der Wechsel auf ein Biosimilar braucht Vertrauen – und dieses entsteht nur durch eine stabile, verlässliche Versorgung“, so Prim. Prof. Dr. Gerald Ohrenberger. Der BiVÖ fordert daher die Bundesregierung auf, die Biosimilars-Preisregelung dauerhaft gesetzlich zu verankern und Biosimilars grundsätzlich in den Grünen Bereich des Erstattungskodex aufzunehmen. Nur so kann Österreich seine Vorreiterrolle in der effizienten Arzneimittelversorgung sichern und Innovationen langfristig finanzieren.