Atmen ist Leben – früher handeln

In Kooperation mit Gesundheitspersonal und Patientengruppen auf der ganzen Welt sollen Bewusstsein geschaffen und neue Erkenntnisse über die chronische Erkrankung sowie neue Therapieansätze präsentiert werden.
Das heurige Thema „Breathing is Life – Act Earlier“ betont die Relevanz von früher Diagnose und rechtzeitigem Therapiebeginn. Außerdem gibt es einige Vorstufen, wodurch sich neue Möglichkeiten für eine frühe Intervention ergeben. Die Kampagne hat nicht nur die Bedeutung von früher Lungengesundheit im Fokus, sondern auch die Prävention durch Vermeidung von Risikofaktoren und Monitoring der Lungengesundheit von Geburt an.

Immer mehr Betroffene

COPD ist eine häufige, vermeidbare und behandelbare Erkrankung, die durch chronischen Husten und Atemnot charakterisiert ist. Sie zählt mit einer geschätzten Zahl an rund 300 Millionen Todesfällen pro Jahr zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Die globale Prävalenz wird zwischen 4 % und 21 % geschätzt, während in Österreich laut einem Positionspapier der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie der Anteil an klinisch relevanter COPD bei Personen über 40 Jahren mit rund 10 % angegeben wird.1 Aufgrund des immer höher steigenden Alters und der anhaltenden Aussetzung von Risikofaktoren sind die Zahlen kontinuierlich im Steigen begriffen. Die Hauptrisikofaktoren sind Zigarettenrauch und andere inhalative Umweltgifte bzw. Abgase. Neuere Forschung weist darauf hin, dass COPD durch eine Kombination von genetischen und umweltbedingten Risikofaktoren hervorgerufen und von Ernährungsstatus, körperlicher Aktivität und sozioökonomischen Faktoren beeinflusst wird. Es ist mittlerweile bekannt, dass die Krankheit auch früh im Leben einsetzen und junge Menschen betreffen kann. Vorstufen wie eine Prä-COPD oder PRISm („preserved ratio impaired spirometry“) sollten bereits behandelt werden, um Exazerbationen zu vermeiden. Initiativen auf der ganzen Welt beinhalten Raucherentwöhnungsprogramme, den Kampf gegen Luftverschmutzung und die Untersuchung möglicher Faktoren, die bereits in der Kindheit eine Rolle spielen könnten.

Lebensqualität verbessern

Auch wenn die Erkrankung nicht geheilt werden kann, können die Maßnahmen, um sie zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern, überall durchgeführt werden. Arbeitgeber:innen können für eine gesunde Atemumwelt sorgen, jede:r Bürger:in kann beispielsweise das Autofahren reduzieren, um die Luftverschmutzung zu verringern. Es wird vorgeschlagen, die Lungenfunktion routine-mäßig zu untersuchen. Gesundheitspersonal und Entscheidungsträger:innen sollten sich gemeinsam dafür einsetzen, den Zugang zu Untersuchungen wie der Spirometrie zu verbessern und diese nicht nur in der Diagnose von respiratorischen Erkrankungen anzuwenden, sondern in allen Lebensstadien als allgemeinen Gesundheitsmarker in Routineuntersuchungen aufzunehmen.