Extrahiert: Medizinische Studien kommentiert


Asthma bronchiale

Asthma bronchiale bei Erwachsenen: Bei jedem Dritten stimmt diese Diagnose nicht.

600 Patienten, die in den letzten fünf Jahren diese Diagnose erhalten haben, wurden per Zufallsprinzip für eine Untersuchung ausgewählt. Schwerer Erkrankte, also steroidbedürftige Patienten, wurden ausgeschlossen. Wenn sich das Asthma nicht durch eine Spirometrie bestätigen ließ, wurden die Bronchodilatatoren 6 Wochen lang abgesetzt. Danach wurde reevaluiert.
Ergebnis: Bei etwa 200 Patienten ließ sich die Diagnose eines bestehenden Asthmas nicht mehr bestätigen. Das bedeutet, dass ein im Erwachsenenalter diagnostiziertes Asthma nicht unbedingt einer Dauertherapie bedarf. Eine Reevaluierung einige Zeit nach der Therapie ist somit sinnvoll.

JAMA. 2017; 317(3):269–279. DOI: 10.1001/jama.2016.19627


Pädiatrie

Wird kindliches Asthma persistieren?

Wird kindliches Asthma persistieren? „Wird mein Kind jetzt lebenslang Asthma haben?“ – das fragen sich betroffene Eltern üblicherweise nach einer solchen Diagnose. In einer Untersuchung wurde der Verlauf der Erkrankung bei etwa 1.000 asthmakranken Kindern (von 5 bis 12 Jahren) über 5 Jahre hinweg beobachtet. Durch inhalative Kortikosteroide kann die Klinik besser beherrscht werden als durch ein Antihistaminikum oder Placebo. Die weiterführende Beobachtung dieser Kinder konnte belegen, dass sich die Morbidität mit zunehmendem Alter insgesamt verbesserte. Auf den natürlichen Verlauf der Erkrankung scheint die Therapie jedoch keine Auswirkung zu haben.

doi.org/10.1016/j.jaci.2009.10.037


Schweres Asthma

Blockade des Interleukin-5 bei schwerem Asthma bronchiale

Blockade des Interleukin-5 bei schwerem Asthma bronchiale Ein weiteres Biological mit der Bezeichnung Mepolizumab wurde von der EMA zugelassen. Mepolizumab kann bei schwerem Asthma bronchiale die Rate von Exazerbationen signifikant senken. Dieser monoklonale Antikörper wird zusätzlich zur Standardtherapie verabreicht. Er hemmt Interleukin-5 und verhindert somit die Bildung von eosinophilen Granulozyten. Daher ergibt die Anwendung nur bei bestehender Hypereosinophilie Sinn. Die einmal im Monat verabreichte subkutane Medikamentengabe reicht aufgrund der langen Halbwertszeit aus.

www.ema.europa.eu/en/search/searchsearch_api_views_fulltext=opinion%20nucala


COPD

COPD-Exazerbation: Fixe oder individuelle Dosierung?

COPD-Exazerbation: Fixe oder individuelle Dosierung? Es hat sich bisher deutlich gezeigt, dass Kortikosteroide effektiv sind und die Aufenthaltsdauer im Spital verkürzen. Doch was ist die optimale Dosierung? In einer randomisierten Studie wurde 248 hospitalisierten Patienten über 5 Tage hinweg täglich Prednisolon verabreicht. Die Dosierung war dabei entweder auf exakt 40 mg eingestellt oder es wurde individuell dosiert.
Ergebnis: Bei der individuellen Dosierung, die allerdings meist über 60 mg pro Tag lag, war der Therapieeffekt nur bei 24,4 % der Patienten unzureichend. Bei fixer Dosierung zeigte sich ein weit schlechteres Ergebnis, denn die Wirkung war sogar bei 48,8 % der Patienten zu gering. Dies spricht eindeutig für die individuelle Therapie.

doi.org/10.1016/j.chest.2021.05.024