Würde man das globale Gesundheitswesen als Land betrachten, wäre es der weltweit fünftgrößte Treibhausgas-Emittent.1 Der österreichische Gesundheitssektor ist für 6,7% des nationalen CO2-Fußabdruckes verantwortlich.2 Das wiederum lässt die Themen Prävention und Früherkennung im Gesundheitswesen zunehmend in den Fokus rücken. In ihrer Keynote stellte Univ.-Prof.in DDr.in Mag.a Eva Schernhammer, MedUni Wien, das „Vienna Prevention Project (ViPP)“ vor, mit dem neue Maßstäbe in der Prävention gesetzt werden sollen. Gemeinsam mit der Stadt Wien wurde das ViPP ins Leben gerufen, um die gesunden Lebensjahre der österreichischen Bevölkerung durch frühzeitige Prävention und den Einsatz von Präzisionsmedizin zu erhöhen. Dafür wird ein datenbasierter Ansatz verfolgt.
In der anschließenden Paneldiskussion griffen die Expert:innen – Univ.-Prof.in DDr.in Mag.a Eva Schernhammer, Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht, ao. Univ.-Prof. Dr. Herwig Ostermann – gemeinsam mit den Gästen zentrale Themen auf. Sehr konkret wurde es anhand des Themas flächendeckendes Lungenkrebsscreening.
In der Diskussion erklärte Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie, dass Lungenkrebs in nur rund 20 % der Fälle in einem frühen, noch gut behandelbaren Stadium entdeckt wird.
Er betrachtet ein jährliches Niedrigdosis-CT-Scan – ähnlich der Einladung zur Mammografie im Brustkrebsscreening – für Hochrisikogruppen, wie etwa langjährige Raucher:innen, als sinnvoll, um eine frühere Diagnose zu erreichen und damit die Behandlungsmöglichkeiten für die Betroffenen deutlich zu verbessernn