Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) machte auf die Inklusion von Menschen mit Diabetes ins Arbeitsleben aufmerksam und richtete Forderungen an die Politik. Zum Weltdiabetestag am 14. November machte die ÖDG in einer Pressekonferenz auf das Thema „Diabetes und Wohlbefinden am Arbeitsplatz“ aufmerksam. Nicht ohne Grund, denn 7 von 10 Menschen mit Diabetes sind im erwerbsfähigen Alter; 75 % berichten über psychische Belastungen wie Angst oder Depression, 80% über „diabetische Erschöpfung“. Die ÖDG fordert stärkere berufliche Inklusion, psychosoziale Betreuung und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz.

v. l. n. r.: Priv.-Doz.in Dr.in Maria Fritsch, Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Fasching, MBA, und Univ.-Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Julia Mader; © Christian Mikes
Mit Sorge reagiert die ÖDG auf das mögliche Aus der Finanzierung von MOKI DiAB KIDS in der Steiermark. Das Projekt unterstützt Kinder mit Typ-1-Diabetes durch Hausbesuche, Schulungen und Begleitung im Alltag. „Ein Wegfall dieser Förderung wäre ein schwerer Rückschritt“, warnte Priv.-Doz.in Dr.in Maria Fritsch von der MedUni Graz.
ÖDG-Präsident Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Fasching forderte von der Politik und der Sozialversicherung u.a. verpflichtende HbA1c-Tests zur Früherkennung, Kassenleistungen für Schulungen und Diätberatung, ein integriertes, ELGA-vernetztes Versorgungssystem („elektronischer Diabetespass“), flächendeckende Lebensstilberatung sowie erleichterten Zugang zu modernen Medikamenten. „Damit verbessern wir Lebensqualität und senken langfristig Kosten“, so Fasching.