Das sind die Themen 2019

Die Sozialversicherungsreform mit der Fusion der Gebietskrankenkassen zur Österreichischen Gesundheitskasse sowie die Zusammenlegung ­weiterer Kassen ist die wohl größte Veränderung, die 2019 im Gesundheitswesen bringen wird. Der Hauptverband wird dabei einige Bereiche an die ÖGK abtreten und selbst zu einer schlankeren Dachorganisation. Die Details sollen ab April neue Überleitungsgremien festlegen. Die Regierung will durch die Fusion in den kommenden Jahren bis zu einer Milliarde Euro im System freimachen und in die Versorgung der Menschen investieren. Kritiker wie Gewerkschaften, Bundesländer, Opposition und der Rechnungshof sahen das zuletzt skeptisch.

Andere Themen des Jahres werden neue und teilweise teure Medikamente, die Digitalisierung im Gesundheitswesen, der steigende Kostendruck und nicht zuletzt der wachsende Personalmangel aufgrund von demografisch bedingten Pensionierungen in allen Bereichen sein. „Der Ärztemangel verschärft sich spürbar und messbar von Jahr zu Jahr“, sagt MR Dr. Johannes Steinhart, Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK). Die Auswertung der aktuellen Altersstatistik zeigt: Es drohen in den kommenden Jahren zahlenmäßige Einbrüche in der ärztlichen Versorgung.

Die Apotheken starten heuer wie berichtet einen Sicherheitscheck, mit dem Patienten vor Wechselwirkungen von Medikamenten gewarnt werden sollen, kündigte Apothekerkammer-Vizepräsident Mag. pharm Raimund Podroschko an. „Ziel ist, jene Beratung, die bereits jetzt in der Apotheke angeboten wird, als strukturierten und evaluierbaren Sicherheitscheck durchzuführen und in weiterer Folge eine Medikationsanalyse anzubieten.“ Der Sicherheitscheck soll im Frühjahr mit einem Pilotprojekt in zehn Apotheken starten. Dabei soll bei der Abgabe eines Medikaments am Computer eine Warnung aufleuchten, wenn es zu einer Wechselwirkung mit einem anderen, schon gekauften Arzneimittel kommen könnte. Erfasst sollen dabei auch rezeptfreie Medikamente sein. Funktionieren soll das ganz ohne Stecken der E-Card, das ELGA-System soll aber im Hintergrund genutzt werden.

Die Apotheken müssen und wollen ihre Patienten und Kunden über Wechselwirkungen und Nebenwirkungen beraten. „Das ist unsere Aufgabe, und das geschieht ja auch. Nun soll diese wichtige Beratungsleistung aber nicht nur standardisiert, sondern auch dokumentiert und evaluiert werden. Es muss nachvollziehbar sein, dass wir die Menschen beraten, und auch, wie wir das tun, damit wir belegen können, wie viel wir hier wirklich leisten. Die Software hilft uns bei beiden Aspekten. Dazu poppt das Programm jeweils bei der Eingabe der Medikamente auf, mit essenziellen Informationen über schwerwiegende Kontraindikationen und wichtige Nebenwirkungen.“