Trockene Haut und Juckreiz: sensible Pflege für die Ohren erfordert Beratung

Das menschliche Hörorgan setzt sich aus drei Abschnitten zusammen: Auris externa, Auris media sowie Auris interna. Wobei der äußere Teil aus der knorpeligen Ohrmuschel, dem trichterförmigen äußeren Gehörgang sowie dem Trommelfell besteht, das die Grenze zur Paukenhöhle des Mittelohrs bildet.

Der äußere Gehörgang weist beim Erwachsenen eine Länge von ca. 30 mm auf, ist leicht S-förmig gebogen und besteht aus Knorpeln sowie Knochen. Im Bereich der knorpeligen Wand münden zahlreiche Zeruminaldrüsen in den äußeren Gehörgang, deren Sekret gemeinsam mit abgestorbenen Hautzellen das dickflüssige, gelb-bräunliche Ohrenschmalz bilden. Das Zerumen dient als Schutzfilm, verfügt über pilztötende sowie antibakterielle Wirkung, verhindert die Austrocknung dieses Abschnittes sowie das Eindringen von Wasser. Weiters dient es zur Aufrechterhaltung der Selbstreinigung der Ohren, da es Fremdstoffe wie Staub und Schmutz langsam auswärts Richtung Ohrloch abtransportiert. Die Konsistenz von Ohrenschmalz ist jedoch variabel, kann verhärten bzw. auch im weichen Zustand den Gehörgang blockieren und sich durch unangenehmen Juckreiz bemerkbar machen.

Weitere Auslöser von Juckreiz stellen Infektionen wie beispielsweise Gehörgangsentzündungen dar, die häufig durch Verletzungen mit spitzen Gegenständen verursacht wurden – mit dem Ziel, Zerumen zu entfernen. Auch Schuppenflechte, Neurodermitis oder allergische Reaktionen (auf Shampoos, Ohrringe, Haarsprays etc.) können starken Pruritus zur Folge haben.

Zur Linderung des quälenden Reizes und gleichzeitigen Entfernung von Ohrenschmalz wird oftmals zum Wattestäbchen gegriffen, was nicht immer unbedenklich sein kann. Durch das Einführen besteht die Gefahr, die empfindliche Haut des Gehörganges zu verletzen und/oder das Zerumen noch weiter in das Innere des Ohres zu befördern.

Schonende Reinigung mit geeigneten Produkten

Die geeignetste Selbsttherapie stellt in diesem Fall eine schonende Reinigung des Hörorgans mit Hilfe von Sprays oder Tropfen auf Basis von Meerwasser oder Öl dar. Präparate mit (Oliven-)Öl verhindern zusätzlich eine Austrocknung des Gehörganges, die wiederum eine mögliche Juckreizursache sein kann. Idealerweise wird das Fläschchen vor der Anwendung kurz in der Hand erwärmt, um es auf eine ­angenehme Temperatur zu bringen. Aus hygienischen Gründen ist es ratsam, dass ein Fläschchen mit Lösung zur Reinigung und Pflege des Gehörganges nur von einer Person verwendet und der Tropfer bzw. Sprühkopf nach jedem Gebrauch ge­säubert wird.

Bei perforiertem Trommelfell, starken Ohrenschmerzen sowie Kindern unter 1 Jahr ist eine ärztliche Abklärung notwendig und eine Selbsttherapie nicht angezeigt.