FLAIR-Studie

Überlebensvorteil mit Ibrutinib+Venetoclax vs. FCR bei CLL-Patient:innen der FLAIR-Studie mit MRD-gesteuerter individueller Therapiedauer

Peter Hillmen präsentierte die Ergebnisse der FCR vs. Ibrutinib+Venetoclax Kohorte der britischen Phase-3-Studie FLAIR. 523 therapienaive, fitte CLL-Patient:innen ohne del17p wurden 1:1 randomisiert. Das mediane Alter lag bei 62 Jahren. Die tatsächliche Therapiedauer im Ibrutinib+Venetoclax-Arm wurde anhand der individuellen MRD gewählt und betrug zwischen zwei und sechs Jahren.

Das 3-Jahres-PFS betrug im Ibrutinib+Venetoclax-Arm 97% vs. 77% bei Patienten, die FCR erhielten. Auch das 3-Jahres-Gesamtüberleben war im Ibrutinib+Venetoclax-Arm mit 98% vs. 93% signifikant länger. Die Überlegenheit war insbesondere bei Patienten mit unmutiertem IgHV-Status sowie bestimmten genetischen Alterationen wie einer del11q sichtbar. Innerhalb der Studie gab es keine neuen safety concerns, die als therapiebedingt gewerteten Todesfälle waren bei Patienten, die FCR erhielten, häufiger (6 vs. 1 im Ibrutinib+Venetoclax-Arm). Bei einem wohlgemerkt jüngeren Patientenkollektiv gab es erwartungsgemäß im Ibrutinib-hältigen Arm mehr kardiale Nebenwirkungen (11% vs. 0,4%).

Fazit: Eine anhand der MRD individuell angepasste Therapiedauer mit Ibrutinib+Venetoclax konnte einen Vorteil im progressionsfreien und Gesamtüberleben gegenüber FCR bei fitten, therapienaiven CLL-Patienten zeigen. Die Studie wurde zeitgleich prominent im NEJM publiziert.

Abb.: Etablierung eines neuen Therapiestandards: MRD-gesteuerte, individuelle CLL-Erstlinientherapie mit Ibrutinib+Venetoclax vs. FCR