Sexuell über­tragbare Erkran­kun­gen im Alter

Sexuell übertragbare Erkrankungen (STIs) stellen weltweit vor allem bei jungen Erwachsenen ein signifikantes Public Health Problem dar. Hinsichtlich der Epidemiologie von STIs bei älteren Patienten gibt es weniger Daten. Eine retrospektive Studie, die zwischen Juli 2015 und Dezember 2017 in einer STI-Klinik in Lissabon (Portugal) alle Patienten ab 50 Jahren eingeschlossen hatte, konnte aufzeigen, dass STIs auch in dieser Patientengruppe regelmäßig diagnostiziert werden. Die häufigsten STI-Diagnosen umfassten hierbei geschlechtsunabhängig anogenitale Warzen, genitale Herpesinfektionen und Syphilis. Ältere Patienten nutzen weniger Safer-Sex-Methoden und stellen zudem nicht die primäre Zielpopulation für Safer-Sex-Aufklärungskampagnen dar. Zudem stellen hohe Scheidungsraten und Internet-Dating-Plattformen auch Risiken für die Übertragung von STIs in dieser Patientenpopulation dar.

Bedeutung für die Praxis: Zur Eindämmung der Prävalenz von STIs sollten auch bei älteren Patienten regelmäßig eine Sexualanamnese und gegebenenfalls weitere diagnostische Untersuchungen durchgeführt werden.

Borges A et al., Lissabon, Portugal; Abstract # P1886