Priv.-Doz.in Dr.in Johanna Brix
1. Med. Abt. mit Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie, Klinik Landstraße, Wien
In dieser Studie wurde erstmals untersucht, ob bestimmte Patientensubgruppen im Sinne der „Precision Medicine“ von bestimmten Therapien mehr oder weniger profitieren. Hierfür wurde ein 3-fach Crossover-Design gewählt, damit jeder Studienteilnehmer jedes Medikament durchlaufen kann. Es wurden 2 Hypothesen getestet:
Insgesamt wurden 523 Patienten randomisiert (HbA1c 8,5 % [7,9–9,3]), der primäre Outcome war ein HbA1c-Unterschied zwischen den beiden Strata. Sekundäre Outcomes waren Tolerabilität, Gewichtsveränderung, Hypoglykämien sowie die Patientenpräferenz insgesamt. Ohne Stratifizierung gab es keinen HbA1c-Unterschied zwischen den Gruppen.
Bei Stratifizierung nach BMI zeigte sich, dass Menschen mit BMI < 30 kg/m² einen besseren Response auf Sitagliptin (HbA1c-Veränderung 2,3 %) haben und Menschen mit BMI > 30 kg/m² besser auf Pioglitazon reagieren (2,3 %). Insgesamt macht dies einen HbA1c-Unterschied von 2,4 % (p = 0,003).
Bei der 2. Hypothese zeigt sich ein Vorteil für Sitagliptin in der eGFR Gruppe zwischen 60–90 (HbA1c 2,3 %) und für Canagliflozin in eGFR Gruppe ≥ 90 (HbA1c 2,2 %), das macht insgesamt einen HbA1c-Unterschied im 2,1 % (p = 0,002). Bei den sekundären Outcomes gab es in der ersten Gruppe nur einen Unterschied hinsichtlich des BMI, mit einer stärkeren Gewichtszunahme unter Pioglitazon in der Gruppe BMI > 30 kg/m².
Fazit: Dies war die erste Studie, die einen stratifizierten Ansatz in Menschen mit Typ-2-Diabetes getestet und bezüglich der Blutzuckersenkung auch belegt hat!
Session: Results from TriMASTER: a 3-way cross over trial of precision medicine strategy of 2nd/3rd line therapy in type 2 diabetes
Chair: N. Sattar, UK
Vorträge: A. Hattersley, E. Pearson, C. Angwin, B. Shields, C. Kistorp