Behandlung der erektilen Dysfunktion mit digitalen Gesundheitsanwendungen

Die europäischen Leitlinien empfehlen bei erektiler Dysfunktion (ED) Bewegung und Lebensstiländerungen. Es fehlen jedoch strukturierte Programme zur Umsetzung. Eine für das Selbstmanagement der Patienten entwickelte digitale Gesundheitsanwendung nimmt sich dieses Themas an. Präsentiert wurden die Ergebnisse der prospektiven, randomisierten, kontrollierten, einfach verblindeten EDDIG-Studie.

Methodik: 241 Männer mit ED (IIEF-5 ≤ 21) wurden randomisiert: 122 erhielten eine 12-wöchige App-basierte Therapie (Interventionsgruppe, IG), während 119 auf eine Warteliste gesetzt wurden (Kontrollgruppe, CG). Die IG absolvierte Herz-Kreislauf-Training, Beckenbodenübungen und erhielt sexualtherapeutische Inhalte sowie Anleitungen zur Stressbewältigung via App.

Ergebnisse: Nach 12 Wochen verbesserte sich der IIEF-5 in der IG um 4,5 Punkte gegenüber 0,2 in der CG (p < .0001). Lebensqualität und Patientenaktivierung stiegen in der IG signifikant um 20,5 bzw. 11,1 Punkte. Die Therapieadhärenz war hoch, mit 88,9% der IG-Nutzer, die mehrmals wöchentlich aktiv waren.

Fazit: Selbstmanagement mit einer digitalen Gesundheitsanwendung führt bei Patienten mit ED zu einer Verbesserung der erektilen Funktion und der Lebensqualität.