Aggressive Lymphome – Bispezifische Antikörper am Vormarsch

Vielversprechende Daten zu Glofitamab und Epcoritamab bei relpsiert/refraktären Patient*innen mit aggressiven B-Zell-Lymphomen präsentiert

Bispezifischer (CD20/CD3) Antikörper Epcoritamab

Catherine Thieblemont präsentierte in der Plenary Session ein Late-Breaking Abstract zum subcutan applizierbaren bispezifischen CD20/CD3-Antikörper Epcoritamab bei Patient*innen mit relapsiert/refraktären (r/r) großzelligen B-Zell-Lymphomen. In der offenen Phase-2-Studie wurden 157 Patient*innen behandelt, im Median nach drei Vortherapien (2-11), die mediane Zeit von der Erstdiagnose bis zur Therapie mit Epcoritamab lag bei 1,6 Jahren, 83% waren refraktär auf die letzte Therapielinie, 61% primär refraktär, 39% hatten CART als Vortherapie. Nach einem medianem Follow-up von 10,7 Monaten lag die ORR bei 63% (54% nach CART-Versagen), die CR-Rate bei 39% (34% nach CART-Versagen). Bei Patient*innen, die eine CR erreichten, zeigte sich ein anhaltendes Ansprechen mit 89% in anhaltender CR nach 9 Monaten. CRS trat bei der Hälfte der Patienten auf, Grad-3-CRS nur bei 2,5%, 14,9% der Patientinnen erhielten Tocilizumab. 7,6 % mussten aufgrund von adverse events die Therapie abbrechen.

Bispezifischer (CD20/CD3) Antikörper Glofitamab

Glofitamab, ein 2:1 CD20/CD3 bispezifischer Antikörper, zeigte in der von Michael Dickinson präsentierten Phase-2-Studie bei schwer vortherapierten Patientinnen mit r/r DLBCL hervorragende Effektivitätsdaten bei guter Tolerabilität. Im Vergleich zu Epcoritamab (Gabe bis Progress oder Intolerabilität) wurde Glofitamab für eine definierte Therapiedauer von maximal 12 Zyklen verabreicht. 154 Patient*innen mit Relaps eines aggressiven B-Zell-Lymphoms nach zumindest zwei Vortherapien wurden in die Studie eingeschlossen: 86% waren refraktär auf die letzte Therapielinie, 58,4% primär refraktär, 1/3 hatten eine CART-Vortherapie. Die CR-Rate lag bei 39,4%, die ORR bei 51,6%. Ähnlich wie bei Epcoritamab zeigte sich bei Erreichen einer CR anhaltendes Ansprechen, bspw. waren 80% der Patient*innen mit CR zum Zeitpunkt des Data-Cut-Offs in anhaltender Remission. Ein CRS trat bei 63% auf, Grad 3 bei 2,6%, Grad 4 bei 1,3%, 32% erhielten Tocilizumab. 9,1 % mussten aufgrund von adverse events die Therapie abbrechen.

Fazit
Die in den letzten Jahren präsentierten vielversprechenden Daten zu bispezifischen CD20/CD3 Antikörpern bei aggressiven Lymphomen scheinen sich zu bestätigen und bringen eine neue effektive Therapieoption bei relapsierten/refraktären Patient*innen mit teils lange anhaltendem Response. Studien in Kombination mit Chemoimmuntherapie (und/oder anderen lymphomspezifischen Therapien) in früheren Therapielinien wurden initiiert .