ALPACA-Studie – (un)geeignete LAMA-Verschreibung

Langwirksame Muskarinantagonisten (LAMA) sind bei Asthma nur als Add-on-Therapie angezeigt, es bestehen Bedenken hinsichtlich der Verwendung als Monotherapie. Ziel der ALPACA-Studie war die Untersuchung der Prävalenz der LAMA-Monotherapie und ihrer potenziellen Vergesellschaftung mit schweren Asthma-Exazerbationen (SAE). Teilnehmer dieser Kohortenstudie (2007–2017; IPCI primary care database) waren Asthma-Patienten im Alter von 6–50 Jahren, die während dem Follow-up eine LAMA-Therapie erhielten. Die Einteilung erfolgte in 3 Gruppen: LAMA-Monotherapie, duale Therapie (LAMA + inhalatives Kortikosteroid, ICS) oder Dreifachtherapie (LAMA + ICS + langwirksame Beta-2-Sympathomimetika, LABA). Von insgesamt 66.508 Asthma-Patienten konnten 1.238 (1,9 %) LAMA-User identifiziert werden (medianes Alter: 41 Jahre, knapp 66 % Frauenanteil). Von insgesamt 3.596 LAMA-Therapieperioden waren 38,7 % LAMA-Monotherapie, 15,4 % duale Therapie und 46,0 % Triple-Therapie. Bei allen Patienten, die LAMA verwendeten, betrug die relative Rate (RR) an SAE während der Monotherapie im Vergleich zur Doppeltherapie 1,6 (p = 0,42). Unter Ausschluss von Patienten, die jemals eine Dreifachtherapie angewendet hatten, stieg die RR auf 5,7 (p = 0,02).

Die Studienautoren schlussfolgern, dass langwirksame Muskarinantagonisten bei Asthma häufig als Monotherapie verschrieben werden und dass dies mit einem erhöhten Risiko für Exazerbationen assoziiert ist. Aus diesem Grund sollte bei Asthmatikern bei der Verschreibung von LAMA die Anwendung von ICS überprüft werden.

 

Quelle: Baan E et al., (in)Appropriate LAMA Prescribing in Asthma patients: a Cohort Analysis (the ALPACA study); ERS International Congress 2020, E-POSTER Nr 2644