Prof. Dr. Günter Klappacher, PhD
Universitätsklinik für Innere Medizin II, Klinische Abteilung für Kardiologie, Medizinische Universität Wien
Steg PG., Paris, FR; Hot Line
In der REALITY-Studie zeigte sich bei Herzinfarktpatienten kein Unterschied im kombinierten Endpunkt (Tod aller Ursachen, Myokardinfarkt, Schlaganfall und Notfallrevaskularisation durch Myokardischämie innerhalb von 30 Tagen) zwischen der Strategie, die Transfusion bei Herzinfarktpatienten zurückzuhalten, sofern das Hämoglobin nicht auf 8 g/dl abfiel, und der liberalen Strategie, zu transfundieren, sobald das Hämoglobin auf 10 g/dl abfiel. Die restriktive Strategie war sogar mit einem geringeren Infektionsrisiko (0 % vs. 1,5 %; p = 0,03) und einem niedrigeren Risiko für akute Lungenverletzungen (0,3 % vs. 2,2 %; p = 0,03) verbunden.
Bedeutung für die Praxis: Bei Herzinfarktpatienten mit Anämie können bis zu einem Hämoglobin von 8 g/dl Bluttransfusionen ohne nachteilige Effekte zurückgehalten werden.