AQUATIC: Aspirin bei Patient:innen mit chronischem Koronarsyndrom unter oraler Antikoagulation

Das beste antithrombotische Therapiekonzept bei chronischem Koronarsyndrom (CCS), erhöhtem atherothrombotischem Risiko, und Indikation zur Antikoagulation ist unklar. Im AQUATIC-Tial wurden Patient:innen mit hohem thrombotischem Risiko und CCS, die bereits eine orale Antikoagulation (OAK) einnahmen, 1:1 auf Fortführung der alleinigen OAK versus zusätzliche Gabe von Thrombo ASS 100 mg 1x täglich randomisiert.
Der primäre Effektivitätsendpunkt war eine Kombination aus Herz-Kreislauf-Tod, Myokardinfarkt, Schlaganfall, systemische Embolie, koronare Revaskularisation oder akute Extremitätenischämie. Signifikante Blutungen dienten als Sicherheitsendpunkt. Insgesamt wurden 872 Patient:innen randomisiert. Das Trial wurde nach knapp über 2 Jahren frühzeitig gestoppt, da in der Gruppe OAK + Thrombo ASS eine gehäufte Mortalität festgestellt wurde. Ebenso traten in dieser Gruppe signifikant häufiger relevante Blutungen auf.

Bedeutung für die Praxis: Bei Patient:innen mit CCS, erhöhtem atherothrombotischem Risiko und Indikation zur OAK, reicht eine alleinige OAK aus und es sollte keine zusätzliche Thrombozytenaggregationshemmung erfolgen.