BUDAPEST CRT UPGRADE: CRT-Upgrade bei Herzinsuffizienz mit RV-Pacing

Bis zu 30 % der Patient:innen mit einem Schrittmacher oder implantierbaren Defibrillator (ICD) entwickeln eine systolische Dysfunktion aufgrund der durch die rechtsventrikuläre Stimulation verursachten Dyssynchronie. Der potenzielle Nutzen eines Upgrades auf ein System zur kardialen Resynchronisationstherapie (CRT) wurde bislang nicht etabliert. Budapest CRT Upgrade ist die erste Studie, welche die Effektivität und Sicherheit eines CRT-Upgrades mit einem ICD allein vergleicht.

Die Studie inkludierte 360 Patient:innen, die eine Schrittmacher- oder ICD-Implantation vor mindestens 6 Monaten erhalten hatten und folgende Inklusionskriterien erfüllten: Symptome einer Herzinsuffizienz trotz GDMT, eine LVEF < 35 % , einen stimulierten QRS-Komplex > 150 ms und einen Stimulationsanteil von > 20 %. Das mittlere Alter betrug 73,8 Jahre und lediglich 11 % Frauen wurden inkludiert. Die Teilnehmer:innen wurden zu CRT-D oder ICD randomisiert (3:2). Nach einem Follow-up von 12,4 Monaten trat der primäre kombinierte Endpunkt (Herzinsuffizienz [HI]-bedingte Hospitalisation, Gesamtmortalität oder < 15 % Reduktion des LV endsystolischen Volumens) in 32,4 % der Patient:innen im CRT-D-Arm und 78,9 % im ICD-Arm auf (adjusted OR 0,11, 95% CI 0,06–0,19; p < 0,001). Die NNT = 2,2. Der Benefit war in allen prädefinierten Subgruppen konsistent.

Der kombinierte sekundäre Endpunkt aus HI-Hospitalisation und Gesamtmortalität war in der CRT-D-Gruppe signifikant reduziert mit 22 Ereignissen (10,2 %) versus 46 Ereignissen in der ICD-Gruppe (31,7 %) (adjusted hazard ratio 0,28; 95% CI 0,17–0,46; p < 0,001). Ebenso fand sich im Vergleich zur ICD-Gruppe ein signifikanter Unterschied des LV end-diastolischen Volumens in der CRT-Gruppe (95% CI -51,73–26,27; p < 0,01) und der LVEF von 9,76 % (95% CI 7,55–11,98; p < 0,001). Schwere unerwünschte Ereignisse traten in 30,2 % im CRT-Arm und 60 % im ICD-Arm auf. Schwerwiegende ventrikuläre Arrhythmien waren substanziell seltener im CRT-Arm (0,5 %) als im ICD-Arm (14,5 %). Die Prozedur- und Device-bezogenen Komplikationen traten häufiger in der CRT-D-Gruppe (12,3 %) als im ICD-Arm (7,8 %) auf.

Bedeutung für die Praxis: Patient:innen mit einer HFrEF und einem signifikanten RV-Pacing-Anteil und einem breiten stimulierten QRS profitieren hinsichtlich der Mortalität und Morbidität von einem CRT-Upgrade. Daher sollten Patient:innen mit einem Schrittmacher oder ICD regelmäßig kontrolliert werden und gegebenenfalls unverzüglich ein CRT-Upgrade erhalten, um das Risiko von Hospitalisationen, Mortalität oder LV-Remodeling zu reduzieren.

Merkely B, Budapest, Hungary; Hot Line