Variiert die Pembrolizumab-Wirksamkeit auf Basis der Definitionskriterien der Platin-Untauglichkeit?

Für nicht-platintaugliche Patienten mit fortgeschrittenem Urothelkarzinom ist die firstline Pembrolizumab-Monotherapie ein Standard of Care. Es gibt jedoch keine einheitlichen Kriterien zur Beurteilung der Platintauglichkeit und die Therapieentscheidungen basieren auf klinischen Beurteilungen. In dieser post-hoc-Analyse wurden Kriterien der Platinuntauglichkeit und der Effekt auf das Therapieansprechen ausgewertet. Die Literatur beschreibt unter anderem folgende Kriterien zur Beurteilung der Platinuntauglichkeit:

  • ECOG PS 2,
  • Niereninsuffizienz (GFR <60mL/min),
  • viszerale Metastasen,
  • Alter ≥80 Jahre

Subgruppen: Es wurden Patienten aus den Studien KEYNOTE-052 (n=370) und LEAP-011 (n=242) gepoolt, entsprechende Pateinten identifiziert und gruppiert:

  • ECOG PS (Alter <80 Jahre oder ≥80 Jahre, Niereninsuffizienz oder viszerale Metastasen)
  • Alter ≥80 Jahren mit Niereninsuffizienz
  • viszerale Metastasen (Alter <80 Jahre oder ≥80 Jahre oder Niereninsuffizienz)

Die Studienendpunkte waren das Gesamtüberleben (OS) und die objektive Ansprechrate (ORR).

Ergebnis: Die ORR  betrug unter Pembrolizumab-Monotherapie in KEYNOTE-052 und in LEAP-011 28,9%, bei einem Gesamtüberleben (OS) von 11,3 Monaten bzw. 12,9 Monaten. In den Subgruppen reichte die ORR von 23,5 bis 33.3%, und das mediane OS von 9,0 bis 10,6 Monate.

Fazit: Ein Ansprechen auf Pembrolizumab zeigte sich unabhängig von den oben genannten Kriterien zur Bestimmung der Platinunttauglichkeit bei Patienten mit fortgeschrittenem UC. Das mediane Gesamtüberleben war über die Subgruppen konstant.

Innovation: ★★★ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★★★

Quelle: Loriot Y et al., 1752P