Lokale Steroide bei chronisch-tophöser Gicht

Bhadu D et al., THU0415

Die Behandlung der chronisch-tophösen Gicht mit harnsäuresenkender Therapie (ULT) ist schwierig, da die Auflösung von Tophi unter dieser Therapie lange dauert. Lokale Steroide spielen zwar durchaus eine Rolle in der Behandlung des akuten Gichtanfalls, ihre Wirksamkeit bei der Behandlung der chronisch-tophösen Gicht wurde bisher jedoch nicht untersucht.
12 Tophi bei 4 Patienten wurden mittels DECT (Dual-Energy-CT) vermessen. Alle Patienten wurden mit ULT behandelt. 6 der Tophi wurden mit lokalen Steroidinjektionen (10-40 mg Methylprednisolonacetat je nach Tophusgröße) alle 2 Monate bis zur Auflösung der Tophi behandelt. Bei denselben Patienten wurden 6 Tophi nicht behandelt und dienten so als Kontrollen. Die Effekte der Therapie auf die Tophusgröße wurden mittels DECT für 7-12 Monate verfolgt.

Ein Harnsäurewert von < 6 mg/dl wurde bei allen Patienten erreicht. Unter den 6 mit lokalen Steroiden behandelten Tophi kam es bei 5 zu einer kompletten oder nahezu kompletten Auflösung, während 1 Tophus um 50 % verkleinert wurde. Bei den mit ULT, aber nicht mit zusätzlichen lokalen Injektionen behandelten Tophi zeigte sich im Beobachtungszeitraum keine signifikante Veränderung der Größe. Bei den mit lokalen Steroiden behandelten Läsionen wurden lokale Hautverfärbungen, jedoch keine Infektionen beobachtet.

Fazit: Bei Patienten mit hohem Leidensdruck durch chronisch-tophöse Gicht könnten lokale Steroidinjektionen die Zeit bis zur Auflösung der Tophi deutlich verkürzen; eine größere Studie zur genaueren Evaluierung dieser Beobachtung wäre daher sinnvoll. Auf jeden Fall ist bei diesen Patienten auch weiterhin eine leitliniengerechte ULT (in diesem Kollektiv gilt ein Harnsäure-Zielwert < 5 mg/dl) notwendig.

» zum Abstract