PMR und GCA unter Immuncheckpoint-Inhibitoren

Polymyalgia rheumatica (PMR) und Riesenzellarteriitis (GCA) treten nicht nur idiopathisch, sondern zunehmend auch als Nebenwirkungen von Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI) auf. Eine neue Metaanalyse untersucht erstmals umfassend die Charakteristika dieser ICI-induzierten Formen.
Die Analyse umfasste 46 Studien mit insgesamt 358 Patient:innen (314 PMR, 44 GCA).
Eine PMR manifestierte sich im Mittel 15 Wochen nach Beginn der ICI-Therapie, typischerweise mit Muskelschmerzen im Schulter- und Beckengürtel (100 %). Eine vollständige Besserung unter Glukokortikoiden wurde bei 83 % erreicht; lediglich 13 % der Betroffenen benötigten zusätzliche Immunsuppressiva. Rezidive traten in 18 % der Fälle auf. Die GCA zeigte sich häufiger mit Cephalea (85 %) sowie Visusverlust (23 %) und sprach in 95 % der Fälle gut auf hochdosierte Glukokortikoide an.

Fazit für die Praxis: ICI-induzierte PMR und GCA unterscheiden sich in ihrem klinischen Bild von den idiopathischen Formen – mit milderem Verlauf und besserem Ansprechen auf Glukokortikoide. Die relativ kurze Nachbeobachtungszeit limitiert jedoch Aussagen zur Langzeitprognose. Für Internist:innen und Onkolog:innen ergeben sich daraus wichtige Hinweise für das Nebenwirkungsmanagement bei ICI-Therapien.