Sjögren-Syndrom: eigener Phänotyp bei isolierten Anti-Ro52-Antikörpern?

Eine Studie glich das Vorhandensein von antinukleären Antikörper-Subtypen bei Patienten mit Sjögren-Syndrom (SjS) mit klinischen, demographischen, biologischen und histologischen Parametern ab: Von 432 SjSPatienten mit waren 300 antiRopositiv (hatten SSA/Ro-Antikörper), davon isoliert 19,7 % antiRo52-positiv, isoliert 9 % antiRo60-positiv und 71,3 % sowohl antiRo60– als auch anti-Ro52positiv (anti-Ro60/52).  
Bei antiRo52positiven Patienten traten signifikant mehr interstitielle Lungenerkrankungen (15/59 Pat.), primär biliäre Zirrhosen auf, wohingegen es seltener zu Lymphadenopathien kam.

Anti-Ro60-positive Patienten hatten einen milderen Krankheitsverlauf und anti-Ro60/52-positive Pat hatten vermehrt höhere IgG-Werte und waren häufiger anti-La/SSB- und RF-positiv.
Daraus wurde geschlossen, dass isoliert anti-Ro52-positive Patienten unter geringerer Gewebsentzündung, aber höherer Fibrose leiden. 

Fazit: AntiRo52 scheint (nicht nur beim SjS) mit Lungenfibrosen assoziiert zu sein. Aus diesem Umstand könnten sich künftig therapeutische Konsequenzen ergeben. 

S. Fonzetti S et al., OP0146

» zum Abstract