Zoster-Infektionen von oberflächlichen Haut- und Weichteilinfektionen im Gesicht unterscheiden

Die klinische Unterscheidung einer Herpes zoster Infektion (v. a. bei gleichzeitiger bakterieller Superinfektion) und oberflächlichen Haut- und Weichteilinfektionen kann bei Auftreten im Gesicht schwierig sein. Eine retrospektive Studie mit 242 Patienten untersuchte, ob Blutbildparameter, das C-reaktive Protein (CRP) oder neue Parameter, wie unreife Granulozyten, effiziente Biomarker zur Differenzierung dieser Krankheitsbilder darstellen. Patienten mit oberflächlichen Haut- und Weichteilinfektionen im Gesicht hatten eine signifikant höhere Zahl an Leukozyten, an neutrophilen Granulozyten, sowie höhere CRP-Werte. CRP und Leukozyten stellten statistisch die besten Parameter zur Unterscheidung der Krankheitsbilder dar. Auf das Vorliegen von oberflächlichen Haut- und Weichteilinfektionen im Gesicht konnte bei CRP-Werten ≥ 2,05 mg/dl mit einer Sensitivität von 80 % und einer Spezifität von 83,8 %, sowie bei einer Leukozytenzahl ≥ 7,3 x 109/L mit einer Sensitivität von 75 % und einer Spezifität von 67,6 % geschlossen werden.

Bedeutung für die Praxis: Wenn die klinische Differenzierung zwischen einer Herpes zoster Infektion und oberflächlichen Haut- und Weichteilinfektionen im Gesicht schwierig ist, sollte die Bestimmung von CRP und der Leukozytenzahl erfolgen, während andere Laborparameter, wie unreife Granulozyten, keine weiteren diagnostischen Informationen bieten.

Drerup C et al., Münster, Deutschland; Abstract # P1072