Früherkennung mit 3D-Technologie

Im Brustzentrum des Goldenen Kreuzes werden jährlich rund 9.000 Frauen untersucht. Jeden Befund begutachten zwei erfah­rene Radiologen. Zeigt sich ein Karzinom, so erfolgt im Rahmen des Tumorboards eine fächerübergreifende Besprechung jeder Patientin. „Beim Brustscreening wurden im Zeitraum von Okto­ber 2016 bis September 2017 bei 279 Frauen Verdachtsmomen­te gefunden. Sie wurden durch eine MR-Untersuchung oder Bi­opsie weiter abgeklärt“, gibt Dr. Andreas Brezina, Leiter des Brustgesundheitszentrums, Einblick. „Bei der Tomosynthese beurteilen wir Schichtaufnahmen und nicht zwei Röntgenbilder pro Brust wie bei der konventionellen Mammografie. Das ver­bessert die diagnostische Genauigkeit um bis zu 50 %“, sagt Dr. Hans Jantsch, Leiter der Röntgenordination im Goldenen Kreuz. „Mit dieser 3D-Technologie können um rund ein Drittel mehr bösartige Tumore entdeckt werden und es gibt um fast 15 % we­niger falsch positive bzw. falsch negative Befunde.“ Weitere Vorteile der Tomosynthese mit C-View-Technologie, wie sie im Goldenen Kreuz bei jeder Mammografie zum Einsatz kommt, sind neben der hohen Detektionsrate auch eine verbesserte Lokalisationsdiagnostik und eine geringere Strahlenbelastung. Da weniger Druck auf die Brust ausgeübt werden muss, empfinden das die meisten Frauen als angenehmer.
Jeder Tomosynthese folgt eine Ultraschall-Untersuchung. Zur besseren Erkennbarkeit von Gewebe kann auch die Elastografie eingesetzt werden. Dabei wird ein Ultraschallkopf mit leichter Druckausübung über das diffuse Gewebe navigiert. Eine entspre­chende Software färbt dieses auf den Bildern seiner Elastizität entsprechend ein. Dunkelblau sind harte Stellen, die weiter abge­klärt werden müssen, denn Tumorgewebe ist häufig fester und der­ber als gesundes Gewebe. Ein Vorteil dieser modernen Ultraschall-Methode ist, dass damit Biopsien vermieden werden können.
Die Kontrast-Mammografie ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem neu gebildete Blutgefäße sichtbar gemacht werden können. Zur Abklärung von verdächtigen Tumoren werden zwei Bilder der Brust mit unterschiedlichen Aufnahme-Parametern gemacht. Manche Tumore wachsen im Bereich der Milchgänge und sind oft durch Flüssigkeitsabsonderungen aus der Brustwarze erkennbar. Da sich aus diesen Papillomen sehr schnell Krebs entwickeln kann, ist die Früherkennung wichtig. Dazu ist es notwendig, den betroffenen Milchgang mit Kontrastmittel zu füllen. Auch dabei ist die Darstellung mithilfe der „Subtraktionstechnik“ eine we­sentliche Verbesserung.

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3D-Navigation für mikrochirurgische HNO-Eingriffe

Als erste Privatklinik Wiens nützt die Privatklinik Döbling ein computerbasiertes Navigationssystem für mikrochirurgische Eingriffe im HNO-Bereich.

Bei häufiger Nasennebenhöhlen-Erkrankung ist ein chirurgischer Eingriff sinnvoll, wenn trotz antibiotischer Therapie und mehrwöchiger Anwendung kortisonhältiger Nasensprays die Symptome fortbestehen. „Seit Kurzem können wir HNO-Operationen mit einem computerbasierten 3D-Navigationssystem durchführen, was speziell bei heiklen Gewebestrukturen viele Vorteile bringt“, sagt Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Kainz, Ärztlicher Leiter der Privatklinik Döbling.
Das Navigationsverfahren basiert auf einem Bilddatensatz, der aus der Computertomografie kommt. Damit wird von den Nasennebenhöhlen des Patienten ein dreidimensionales Bild erzeugt, das während der Operation am Bildschirm aufscheint. Vor der Operation tastet der Chirurg mit einem speziellen Instrument die Oberfläche des Gesichtes ab und erzeugt so Bezugspunkte, die mit dem gespeicherten Datensatz abgeglichen werden. So sind während der Operation nicht nur die anatomischen Bedingungen, sondern auch die Positionen der Instrumente immer gut sicht- und lokalisierbar. Das unterstützt den erfahrenen Chirurgen und macht diese Eingriffe auch in komplizierten Fällen sehr sicher. Dieses Verfahren funktioniert auf elektromagnetischer Basis ohne Strahlenbelastung. Es eignet sich unter anderem auch für die Beseitigung von ausgedehnten Polypen und Tumoren. Die meisten Patienten können minimalinvasiv – also ohne Hautschnitt – operiert werden und so im Regelfall bereits am Tag nach dem Eingriff die Klinik wieder verlassen.