Analysen der CONCEPTT-Studie: CGM bei schwangeren T1D-Patientinnen

Univ.-Prof Dr. Alexandra Kautzky-Willer

Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel, Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien

Helen R. Murphy, 1402-P; 1403-P
Claire L. Meek, 1407-P

In der CONCEPTT-Studie war der Einsatz von rtCGM bei schwangeren bzw. eine Schwangerschaft planenden Frauen mit Typ-1-Diabetes mit verbessertem neonatalem Outcome verbunden, die mittleren Blutglukosewerte waren im Vergleich zur Kapillarmessung nicht unterschiedlich. Subanalysen der Studie zeigten folgende Ergebnisse:

  • Zusammenfassende Statistikmethoden erlauben keinen Rückschluss auf dynamische Tagesblutzuckerprofile; mittels funktioneller Datenanalysemethode wurde gezeigt, dass der Einsatz von CGM über 33 % des Tages mit niedrigeren Plasmaglukosespiegel assoziiert ist.
  • Patientinnen, die einen LGA-Säugling geboren hatten, wiesen während der Schwangerschaft über 16,5 h des Tages signifikant höhere Plasmaglukosespiegel auf.
  • CGM- (Time in Range, mittlere Glukosespiegel, Variabilitätskoeffizient) und Laborparameter (HbA1c, 1,5AG, gCD59) sind geeignete Prädiktoren für das neonatale Outcome (LGA, neonatale Hypoglykämie, Aufnahme in eine Neugeborenen-Intensivstation).

Fazit: Diabetes in der Schwangerschaft gilt nach wie vor als Hochrisikoschwangerschaft mit weitreichenden Folgen für Mutter und Kind. Eine normoglykämische Einstellung ohne wesentliche Hypoglykämien ist das oft schwer zu erreichende Ziel. Neue Möglichkeiten der glykämischen Kontrolle mittels CGM einschließlich neuer funktioneller Auswertungen sind gerade bei schwangeren Frauen mit Typ-1-Diabetes ein großer Fortschritt zur besseren Überwachung und Therapieanpassung. Die CONCEPTT Studie hat zumindest die Gleichwertigkeit von funktioneller Insulintherapie mit Pumpentherapie bestätigt und außerdem erstmals und eindrucksvoll die besseren neonatalen Ergebnisse mit CGM gezeigt.