COVID-19: Urologische Assistenten – neue Aufgaben in der Krise Teil 2

Österreichweit wurden urologische Assistenten in nichturologischen Fachgebiete (z.B. Innere Medizin) rekrutiert und in ihrer täglichen ärztlichen Ausbildung neuartig gefordert.
In dieser Serie sprechen 5 Assistenzärzte über ihre Erfahrungen. 

Seit die Coronapandemie unseren Alltag im Krankenhaus erreicht hat, hat sich der „normale“ Kontakt mit unseren Patienten deutlich reduziert, es ist jedoch bedeutend mehr telefonischer und organisatorischer Aufwand vonnöten. Wir operieren aktuell fast ausschließlich onkologische Patienten und führen weiterhin Chemo- und Immuntherapien durch. Für die Betreuung von COVID-erkrankten Patienten bzw. die Schleusentätigkeit ist die Abteilung für Urologie derzeit nicht eingeteilt. Unsere Abteilung hat eine personelle Halbierung des Teams etabliert, um im Falle des Worst Case (Erkrankung eines Mitarbeiters bzw. Verordnung von Quarantäne) weiterhin die notwendige Patientenversorgung gewährleisten zu können. Zeitaufwendig ist das Management von z. B. fiebernden Patienten, doch hat sich das System einer Verdachtsfallstation in unserem Krankenhaus schnell etabliert. Die Nachtdienste sind nun bedeutend ruhiger. Der kollegiale Umgang trotz Mundmaske und Sicherheitsabstand sowie die Überflutung mit E-Mails von allen Seiten stellt eine tägliche Herausforderung dar. Da fast alle kleineren Operationen abgesagt werden mussten, bin ich, als Assistenzarzt, aktuell deutlich weniger im OP. Dies stellt jedoch im Vergleich zu den Problemen, die viele andere durchmachen, sicherlich nur einen kleinen Wermutstropfen dar und wird sich nach der Krise wieder ändern.

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