Milliarden für Long-Covid-Forschung

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In den USA investieren staatliche Gesundheitsinstitute mehr als eine Milliarde Dollar in die Long-Covid-Forschung. Elf Therapiemethoden sollen dabei getestet werden.

Die Pandemie ist zwar vorbei, doch die Auswirkungen sind für viele Menschen noch spürbar. Allein in den USA sollen Schätzungen zufolge 23 Millionen Menschen an Long-Covid leiden. Die nationalen US-Gesundheitsinstitute (NIH) investieren nun mehr als eine Milliarde Dollar in das sogenannte Recover-Projekt, um wirksame Therapien für Long-Covid zu finden. Bei dem Forschungsprojekt werden elf mögliche Behandlungen für unterschiedliche Symptome getestet. „Wir wissen, dass wir niemals schnell genug handeln können, wenn Patient:innen leiden. Die NIH sind entschlossen, einen umfassend koordinierten und streng wissenschaftlichen Ansatz zu verfolgen, um Behandlungsmöglichkeiten für die Millionen Menschen zu identifizieren, die mit Long-Covid leben“, erklärt der geschäftsführende Direktor der US-Gesundheitsinstitute, Lawrence Tabak. Sogenannte Subprogramme beschäftigen sich im Rahmen des Recover-Projekts unter anderem mit Therapien gegen Konzentrationsstörungen, Schlafstörung und Hypersomnie sowie Herzrhythmusstörungen. Auch eine verlängerte Einnahme eines Covid-19-Medikaments soll auf die Wirksamkeit gegen anhaltende Symptome getestet werden.

Die Forschungsergebnisse wären auch für Europa relevant: Wissenschaftler:innen der Berliner Universitätsklinik Charite gehen davon aus, dass etwa zehn Prozent der Patient:innen mit einer leichten bis mittelschweren Covid-19-Erkrankung auch nach der akuten Phase mehr als vier Wochen an Symptomen wie Erschöpfung und Belastungsintoleranz leiden. Halten diese Symptome mehr als vier Wochen an, spricht man von Long-Covid, nach mehr als drei Monaten vom Post-Covid-Syndrom (WHO-Definition). Frauen nach einer Covid-19-Erkrankung sind im Vergleich zu Männern überproportional häufiger von diesen Problemen betroffen. (kagr/APA)