Neue Leitlinie für Long- und Post-Covid

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Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin beantwortet 50 Fragen rund um Long- und Post-Covid und gibt Therapieempfehlungen.

Statistiken zeigen, dass fünf bis teilweise sogar 20 Prozent der Covid-19-Patient:innen an Long- und oder Post-Covid leiden. Long-Covid beschreibt dabei neue oder anhaltende Symptome ab vier Wochen nach der Infektion, bei Post-Covid ist es ab zwölf Wochen nach einer Covid-19-Infektion. Die Symptome reichen von anhaltendem Husten über Konzentrationsschwierigkeiten und Erschöpfung bis zu Atemnot. Wie es zu diesen Symptomen kommt, ist bisher noch weitgehend unbekannt, spezielle Medikamente gibt es auch noch nicht. Eine neue Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) möchte nun etwas Klarheit schaffen.

32 Autor:innen, darunter Ärzt:innen, Therapeut:innen sowie Betroffene selbst, beantworten 50 Fragen zu Long- und Post-Covid und geben Therapieempfehlungen. „Wir beantworten mit dieser Arbeit in verständlicher Sprache die wichtigsten Fragen zu den wesentlichen Beschwerden, ihren potenziellen Ursachen und den möglichen Therapieansätzen. Unser Ziel ist, den Behandlungsprozess deutlich zu verbessern“, sagt Christian Gogoll, Koordinator der Patient:innenleitlinie unter Federführung der DGP. Die Leitlinienarbeit wird von 25 weiteren Fachgesellschaften und vier Betroffenenorganisationen unterstützt. Die Leitlinie soll bei neuen Erkenntnissen aktualisiert werden.

Ärzt:innen und Betroffene finden in den Ausführungen nicht nur konkrete Ernährungsempfehlungen, Hinweise zu passender Physio- und Ergotherapie sowie Details zu Stoffwechselprozessen, sondern auch Tipps für die Suche nach Selbsthilfegruppe oder passenden Spezialisten. Grundsätzlich gilt: „Wenn Beschwerden nach überstandener Covid-19-Erkrankung anhalten oder neu auftreten, sollte unbedingt der eigene Hausarzt oder die Hausärztin für eine erste Einschätzung hinzugezogen werden. Keiner sollte sich scheuen, anschließend auch einen spezialisierten Facharzt aufzusuchen“, rät Gogoll, Pneumologe an der Evangelischen Lungenklinik in Berlin-Buch. Die gute Nachricht sei, dass die Symptome meist gut behandelbar wären. (kagr)

Service: Leitlinie