Neue Therapien erhöhen Überlebensrate bei Hautkrebs signifikant

Mit rund 6.000 Diagnosen ist das Melanom einer der häufigsten bösartigen Tumore in Österreich. Eine signifikante Verbesserung der Heilungschancen bringt seit rund zehn Jahren die Anwendung von Immuntherapie und zielgerichteter Tumortherapie, berichteten nun Experten.

Besonders wichtig seien regelmäßige fachgerechte Kontrollen, die eine Früherkennung und somit zeitnahe Behandlungen ermöglichen, betonte Klemens Rappersberger, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV), bei einer Pressekonferenz in Wien. Durch die relativ neuen Entwicklungen in der Behandlung sei aber etwa der „weiße“ Hautkrebs in den frühen Phasen seiner Entwicklung nahezu immer vollständig heilbar: „Beinahe niemand muss heute mehr am weißen Hautkrebs sterben“, sagte Rappersberger. Sogar bei früher inoperablen fortgeschrittenen Tumoren könnten heute viele Keratinozytenkarzinome dank der Einführung der Immuntherapie mit sogenannten Checkpoint-Inhibitoren, die das körpereigene Immunsystem gegen die Tumorzellen aktivieren, sowie mit zielgerichteten Therapien sehr gut beherrscht oder sogar geheilt werden.

Die österreichische Dermatologie sei sehr frühzeitig – teilweise noch vor Zulassung der entsprechenden Medikamente durch FDA oder EMA – in internationale klinische Studien eingebunden worden, so Rappersberger. Seit der Zulassung wurden mehr als 3.000 Patienten mit metastasierendem Melanom in Österreich behandelt. Selbst beim „schwarzen“ Hautkrebs, an dem vor zehn Jahren noch Melanom-Patienten im fortgeschrittenen Stadium IV innerhalb weniger Wochen bis Monate verstarben, könne nun bei mehr als 50 Prozent der Patienten ein Überleben von mindestens fünf Jahren erreicht werden, erklärte Rappersberger. Die Genetik des Melanoms in verschiedenen geografischen Regionen unter Einwirkung unterschiedlicher UV-Belastung und anderen Umwelteinflüssen werde derzeit in Innsbruck erforscht, berichtete Matthias Schmuth, Direktor der dortigen Uniklinik für Dermatologie und Venerologie. (APA)